In vielen Regionen ist das vergleichsweise teure Internet via Satelliten-Verbindung die einzige Möglichkeit, überhaupt eine Breitband-Verbindung zu erhalten. Umso ärgerlicher ist in solchen Fällen die begrenzte Kapazität von Satelliten, was bei allen Anbieter zu einer sogenannten „Fair-Use“-Politik führt: Wird von einem Nutzer zu oft zu viel heruntergeladen, wird sein Zugang für eine gewisse Zeit gedrosselt – damit auch andere Kunden zum Zuge kommen können. Der Provider Schott will das nun vermeiden.
Einem Bericht des Online-Magazins teltarif.de zufolge will das Unternehmen nun versuchen, dass gar nicht erst so viel Traffic erreicht wird – und das nicht etwa durch Einschränkungen des Users. Vielmehr soll eine neue Komprimierungstechnologie dafür sorgen, dass die angeforderten Daten des Nutzers so wenig Platz beanspruchen wie möglich. Dazu werde der Datentransfer zunächst über das firmeneigene Rechenzentrum geleitet und dort komprimiert. Erst anschließend seien die Daten auf dem Weg zum Satelliten, angesichts der ohnehin hohen Ping-Zeiten von Internet via Satellit wirke sich der kleine Umweg nicht weiter aus.
Angeblich soll die Komprimierung so gut sein, dass selbst JPD-Dateien noch einmal deutlich kleiner ausfielen. Dies freilich sehe man gerade kleinen Bildern auch an. Bei größeren Bildern dagegen sei der Effekt kaum zu bemerken, wie teltarif.de betont. Zudem könne der Kunde die Komprimierung jederzeit selbsttätig ein- und abschalten. Dazu sei nicht einmal ein Neustart des von Schott extra gestellten Modems notwendig. Es reiche das Setzen eines Häkchens im Webinterface des Modems aus.
Sollte die Technologie tatsächlich so wirksam arbeiten, wäre dies sicherlich ein großer Fortschritt für die Kunden. Denn so könnte man für größere Downloads wie demjenigen einer Firmware oder eines Software-Paketes die Komprimierung einschalten, für das Surfen im Internet aber wieder ausschalten. Auf diese Weise sparte man Traffic, würde aber kaum einen negativen Effekt bemerken.
05.03.2010