Reisenthel Moonbag

Reisenthel-Shoppingtaschen üben offenbar eine Anziehungskraft aus wie ein Magnet, den man in eine Schachtel mit Büroklammern geworfen hat. Das Münchener Unternehmen schafft es immer wieder, praktische Dinge des täglichen Gebrauchs mit pfiffigen Details so auszustatten, dass sie Abstand zur Massenware schaffen und dabei irgendwie selbstverständlich wirken. Die Einkaufstasche Moonbag führt diese Reisenthel-Tugenden einer begeisterten Kundschaft einmal mehr vor.

Shopping- und Alltagstasche

So richtig klassifizieren lässt sich das 24 Liter-Modell auf den ersten Blick nicht, und wer sich durch die zahlreichen, fast überpositiven Kaufrezension der entsprechenden Marktplätze und Online-Shops klickt, erfährt etwas von ihrer vielseitigen Verwendung als Alltags-, Sport-, Kosmetik- oder Bürotasche, und wenn es darum geht, Grenzen zu verwischen, macht sie auch als Universaltasche eine gute Figur. Ihre eigentliche Performance jedoch legt sie als Gehilfin beim Discounterbesuch hin. Das ist vor allem dem Umstand zuzuschreiben, dass sich in ihrem Interieur ein Druckknopf-Depot inklusive Inhalt findet, der beim Einkauf im Supermarkt heute unverzichtbar ist: zwei Einkaufwagen-Chips.

Robuste Ausführung mit verstärktem Boden

Hinzu addieren sich shoppingfreundliche Abmessungen (47 x 21 x 27 Zentimeter) und ein ebensolches Leergewicht (390 Gramm), ein strapazierfähiges Polyestermaterial mit der Eigenschaft, ausgelaufenes Sauerkraut vom Büroproviant nicht gierig aufzusaugen, sondern rückstandsfrei abwischen zu lassen. Ferner besitzt die Moonbag vier Standfüße und einen verstärkten Boden, der ihre Ausrichtung auf ihr Dasein als Transportbehältnis für schwere Lebensmittel oder gar den kleineren Wochenendeinkauf ernst nimmt. Doch wie eigentlich immer ist Reisenthel auch bei der Entwicklung der Moonbag die Umsetzung einer Design-Idee mit Bezug zum Alltagsgebrauch ohne größere Allüren sehr gut gelungen.

Rückbezug auf Ikonen der Vergangenheit

So dient der stark gerundete Griff aus Aluminium mit seiner umlaufenden Form und der weichen Gummiummantelung im Handbereich nicht nur der Stabilisierung des Taschenkorpus auf stilistisch pointierte Art, sondern schlägt auch noch eine Brücke zum heute viel besungenen „Retro-Design“. So ist es kaum zu übersehen, dass sie die Idee der traditionellen Audrey Hepburn-Tasche und einem typischen 1950er-Jahremodell schon im Entwurf gespeichert hat. Sicherlich: bei Reisenthel werden auch künftig kaum die Ikonen der Vergangenheit im Fokus stehen, sondern ein sehr typischer Aspekt: Zum fairen Kurs (85 EUR bei Amazon) Form und Funktion so perfekt bei einem simplen Ding vereint zu finden.