Schon zu Kaufpreisen von 100 EUR darf man bei Bürostühlen von einem wahren "Schnapper" sprechen. Unterbietet ein recht ansprechendes Modell wie der Links Fiori diesen Abstieg zur Billigware noch einmal um vierzig Prozent, hat man es schon mit einem echten Preiskracher zu tun. Gerade diesen versucht die Discount-Kette Lidl zurzeit an den Kunden zu bringen – und offenbar mit recht ordentlichem Erfolg.
Einfach in der Ausstattung, Armlehnen verstellbar
Dabei spricht offenbar nicht hauptsächlich das preislich überaus attraktive Angebot dafür, bei der Wahl eines Bürodrehstuhls ausrechnet zum Fiori zu greifen. Die Marke Links ist so manchen Nutzern ohnehin ein Begriff, und wer vielleicht in den letzten Jahren den Markt der Kinderschreibtische beobachtet hat, wird sich an die überproportional positiven Test- und Erfahrungsberichte der Produkte erinnern. Der schneeweiße Textildrehstuhl mit PVC und Mesh in den Hauptmaterialien ist zwar kein Ausstattungs- und Ergonomiekönig, denn abgesehen von einem körpergerecht vorgeformten Sitz- und Rückenteil bietet er kaum beachtliche Details. Sitzhöhe und Armlehnen sind aber verstellbar, nur eine Wipp- oder Synchronmechanik oder gar aktiv-dynamische Funktionsteile sucht man vergebens.
Stimmiges Preis-Leistungsverhältnis
Die sonst bei solch preislich attraktiven Sitzmöbeln übliche Mäkelliste der Kundschaft fällt hier überraschend kurz aus. So darf man sich auf ein eher ins Gelbliche changierende „Weiß“ der fünf Kunststoffrollen gefasst machen, die laut Kundschaft im Übrigen eher für Teppich als für Laminatböden ausgelegt und damit gegen geeignete Ersatzrollen auszutauschen seien. Ansonsten sprechen die bisherigen Kaufrezensionen eine klare Sprache: Wer einen wirklich bequemen Bürostuhl für eine vollschichtige Bürotätigkeit sucht, muss sich bei deutlich höherpreisigen Modellen umsehen; wer nichts gegen kleinere Verarbeitungsmängel und eine leicht wackelige Mechanik hat, erhält für 91 EUR (Amazon) einen adäquaten Gegenwert. In manchen Online-Shops ist er noch deutlich günstiger – daher lohnt eine sorgfältige Angebotsanalyse.
26.01.2015