Auf der Suche nach einem neuen Sattel landen Westernreiter über kurz oder lang auch beim Westernsattel „DALLAS“ aus Büffelleder von A&M Reitsport. Bei der Berliner Firma handelt es sich um einen relativ neuen Anbieter auf diesem Feld, sodass noch nicht so viele Beurteilungen zu den Produkten vorliegen. Allerdings hat sich das Unternehmen auf Sättel spezialisiert, was wiederum für den Hersteller spricht. Doch hält der Westernsattel, was er verspricht?
Leichter Sattel für kräftigere Pferde
Der Dallas ist ein Full Quarter Horsebar, kurz FQH, und somit geeignet für kräftige, gut trainierte Quarter Horses, Appaloosas, Paints und so weiter, die eine normale Schulter haben. Es gibt auch die ausführlichen Maße (Gullet-Höhe, Gullet-Breite, Concha-Abstand) zum Sattel. Leider ist beim Dallas das Kopfeisen nicht austauschbar, was bei anderen Modellen des Herstellers häufig der Fall ist. So muss man beim Messen die Maße korrekt nehmen, damit der Sattel gut auf dem Pferderücken aufliegt. Um dem Reiter zu passen, wird der Sattel in drei Sitzgrößen – von 15 bis 17 Zoll – angeboten. Dank des Trees (Sattelbaum) aus Fiberglas bringt der Sattel übrigens nur schlanke zwölf Kilogramm auf die Waage. Das ist ein wichtiges Argument, wenn man beim Satteln nicht jedes Mal einen Bandscheibenvorfall riskieren möchte.Außen hui
Optisch muss sich der Sattel nicht hinter anderen Westernsätteln verstecken. Jedenfalls auf den ersten Blick, denn insbesondere die vielen Handpunzierungen stechen ins Auge. Auch Horn, Fork und Swell sind reich verziert. Sehr gut passen auch die silberfarbenen Conchas zum Lederton, einem hellen Sand. Ebenso weiß die Two-Tone-Optik mit dunkleren Details zum insgesamt hellen Sattel zu gefallen. Die Stirrups (Steigbügel) sind innen dunkel, die Verzierungen ebenfalls, der Sitz ist in einem warmen Rehbraun. Auch der Materialmix macht den Sattel zu etwas Besonderem: Der Sitz ist aus Wildleder, der Rest aus glattem Büffelleder, wobei die Prägungen im Schlangenprint gehalten sind. Tie Strap und Off-Billet sind aus Leder, das Flank Billet (Hintergurt) wird nicht mitgeliefert. Fender und Stirrups hingegen sind im Lieferumfang enthalten. Die Lederqualität und die Verarbeitung können jedoch nicht mit einem Markensattel mithalten, sodass manche Nähte nicht ewig halten, Gurtlöcher schneller ausleiern und die Verzierungen nicht einhundert Prozent exakt sind.Nicht für die Ewigkeit, aber okay
Was bei diesem Westernsattel sofort ins Auge sticht, ist natürlich der Preis. Bei Amazon liegt der Sattel um die 250 Euro. Wohlgemerkt: Für einen Sattel aus Büffelleder. Normalerweise sagt man, dass ein ordentlicher Sattel aus echtem Leder in einem Segment beginnt, das im Vergleich zu diesem Modell etwa drei Mal so hoch liegt – die Skala nach oben ist fast beliebig offen. Doch dank Fertigung in Indien und Verkauf ausschließlich im Direktvertrieb kann A&M der Konkurrenz ein Schnippchen schlagen. Dass man mit diesem Modell keinen Sattel für die Ewigkeit erwirbt, was Westernreiter sonst an Sätteln so lieben, muss hingegen jedem Käufer klar sein. Doch wenn er dem Pferd gut passt und man sich mit der Qualität arrangieren kann, spricht nicht viel gegen den Dallas.