Auch im Westernsport zeigen sich Reiter aufgeschlossen gegenüber baumlosen Westernsätteln wie dem Westernsattel Idaho von A&M Reitsport. Einer der Gründe hierfür ist sicherlich das Thema Gewicht, aber auch die Passform, schließlich soll sich ein guter baumloser Sattel fast jedem Pferderücken anpassen. Aber auch hier gibt es Unterschiede, sodass ein Reiter letztlich nicht um einen Satteltest und / oder die Anpassung durch einen Sattler herumkommt.
Ist Klett die Lösung?
Genau an diesem Punkt setzt A&M an. Natürlich ist ein Gewicht von sechs Kilogramm für viele Reiter ein Traum, wiegen Westernsättel doch auch gerne 15 bis 20 Kilogramm. Sowohl für das Satteln als auch für das Pferd ist das eine wirkliche Erleichterung (im wahrsten Wortsinn). Doch laut Hersteller haben Modelle wie der Idaho sogar einen entscheidenden Vorteil gegenüber den herkömmlichen baumlosen Konkurrenzprodukten von Barefoot & Co.: Dank verstellbarer Klettkissen kann der Sattel an den Pferderücken angepasst werden und bietet zudem ausreichend Wirbelsäulenfreiheit. Der Hinterzwiesel ist aus flexiblem Stoff, wodurch keine Druckpunkte entstehen. Außerdem benötigt der Reiter bei dem Westernsattel kein spezielles Sattelpad, was bei anderen Baumlos-Modellen sonst nötig ist.Klett ist auch keine Lösung
In der Praxis sieht es allerdings so aus, dass gerade bei dem Modell Idaho dieser Vorteil nicht greift. Denn das Modell ist explizit nicht für Pferde mit hohem Widerrist geeignet. Er wird für breite Pferde mit niedrigem bis normalem Widerrist empfohlen. Hier muss unbedingt die Passform auf dem Pferd getestet werden, um zu sehen, wie sich die Druckverteilung verhält – eventuell mit einem speziellen Messpad. Das Kopfeisen von 31 Zentimetern ist ebenfalls nicht austauschbar, für die Form unwichtigere Teile wie Sattelknauf (pommel) und Hinterzwiesel (cantle) hingegen schon. Ein weiterer wichtiger Hinweis für Käufer ist die Tatsache, dass im Lieferumfang Fender (Steigbügelriemen), Steigbügel und Sattelgurt nicht enthalten sind. Diese müssen extra gekauft und zum Kaufpreis addiert werden. Der Idaho wird im Übrigen mit einem englischen Sattelgurt gegurtet, so viel am Rande.
Zu schön, um wahr zu sein
Wer sich mit Westernsätteln auskennt, weiß, dass die Preise für vernünftige Modelle bei 600 Euro anfangen und gerne einmal 2000 Euro überschreiten. Dies liegt nicht nur an dem Mehrbedarf an Leder im Vergleich zum klassischen Dressursattel, sondern auch an der extrem detailverliebten Verarbeitung. Punzierungen und weitere Verzierungen sucht man beim Modell Idaho vergeblich. Zumindest ist der Sattel aus braunem Nubukleder. Wie gut die Lederqualität bei einem Preis um die 200 Euro (gesehen bei Amazon) sein kann, kann sich jeder selbst ausrechnen. Wer sich daran nicht stört und / oder einmal ausprobieren möchte, ob ein baumloser Sattel das Richtige ist, kann bei dem Preis nicht viel falsch machen. Wer mehr Wert auf das wichtigste Utensil im Reitsport legt, sollte sich überlegen, ob er nicht doch lieber einen guten gebrauchten Sattel kauft, wenn das Geld für ein Modell namhafter Hersteller nicht vorhanden ist.