26.04.2024
Nachhaltigkeitssiegel: Das sind die Guten
Blauer Engel, GOTS, Fairtrade & Co.: Welche Produkte nachhaltiger als andere sind, erkennt man am Siegel. Inzwischen prangt eine Vielzahl von Labels, Prüfzeichen und Zertifikaten auf den Produktverpackungen.Verschaffen Sie sich hier einen Überblick über die wichtigsten Siegel, denen wir von Testberichte.de vertrauen.
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Blauer Engel: Das Umweltzeichen der Bundesregierung
Worum geht es?
Der Blaue Engel kennzeichnet umweltverträgliche Produkte und Dienstleistungen und belohnt Unternehmen für Engagement im Umweltschutz.
Er kennt vier Schutzziele: Ressourcen, Umwelt & Gesundheit, Wasser, Klima. Die Vergabekriterien sind für jede Produktgruppe unterschiedlich und können unterschiedlich gewichtet sein. So müssen elektrische Geräte beispielsweise ressourcenschonend und emissionsarm funktionieren oder dem fortgeschrittenen Stand der Lärmminderungstechnik entsprechen. Sie müssen besonders energiesparend arbeiten und langlebig sowie recyclinggerecht konstruiert oder zumindest teilweise recyclingfähig sein. Auszeichnungswürdig sind außerdem Geräte mit austauschbaren Akkus, eine gute Ersatzteilverfügbarkeit, zusätzliche Garantien sowie Updates und Erweiterungsmöglichkeiten. Um dabei die technische Entwicklung widerzuspiegeln, überprüft das Umweltbundesamt die Kriterien alle drei bis vier Jahre.
Siegelgeber:
Das Bundesumweltministerium. Das Umweltbundesamt stellt die Geschäftsstelle des Blauen Engel und diskutiert die Kriterien. Die Jury Umweltzeichen beschließt die Kriterien. Die RAL GmbH, eine Tochter des RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e. V., vergibt den Blauen Engel.
Relevant für:
Über 100 Produktgruppen, z. B.:
- elektrische Haushaltsgeräte wie Wasserkocher und Kaffeemaschinen
- Haartrockner
- Drucker und Druckerzeugnisse
- Telefone
- Farben und Lacke
- Bodenbeläge
- Kosmetik
- Wasch- & Reinigungsmittel
- Textilien
- Gartengeräte
- Lattenroste
- Bürogeräte wie Computer (PC, Laptop)
- Büromöbel
- Car-Sharing u. a.
EU Ecolabel: Die Blume der EU
Worum geht es?
Die Euroblume wird an Produkte vergeben, die umweltfreundlicher sind als vergleichbare Waren. Die Anforderungen decken den gesamten Produktlebenszyklus ab, angefangen von der Rohstoffgewinnung über die Herstellung und Nutzungsphase bis hin zur Entsorgung. Auszeichnungswürdig sind besonders nachhaltig sowie kreislauffähig gestaltete Produkte mit Innovationsgeist auch mit Blick auf das EU-Ziel der Klimaneutralität bis 2050.
Siegelgeber:
Für die Prüfung und Vergabe der Euroblume innerhalb Deutschlands sind das Deutsche Institut für Gütersicherung und Kennzeichnung (RAL) und das Umweltbundesamt zuständig.
Relevant für:
- Elektrogeräte
- Farben und Lacke
- Wasch- und Reinigungsmittel
- Textilien
- elektronische Displays (Fernseher, Monitore, Laptops & Co)
- Papiererzeugnisse
- Dienstleister
Cradle to Cradle: Denken in Kreisläufen
Worum geht es?
Schutzziel ist ein Wirtschaftssystem ohne Abfall. Alle in einem Produkt eingesetzten Materialien sollen wiederverwertet oder biologisch abgebaut werden können. Ausgezeichnet werden Produkte aus umweltsicheren, gesundheitlich unbedenklichen und kreislauffähigen Materialien. Bewertet werden obendrein soziale Gerechtigkeit, der Einsatz erneuerbarer Energien und der verantwortungsvolle Umgang mit Wasser.
Siegelgeber:
Cradle to Cradle ist eine eingetragene Marke des Non-Profit-Instituts Cradle to Cradle Products Innovation Institute. Das Institut führt die Produktzertifizierungen durch und teilt eine der fünf Kategorien (Basic, Bronze, Silber, Gold, Platin) zu. Das Siegel muss alle zwei Jahre erneuert werden.
Relevant für:
- Kosmetik- und Reinigungsmittel
- Büroartikel
- Bauprodukte
- Textilien
- Elektronikgeräte
- Verpackungen
- Möbel
- Produkte aus unterschiedlichen Industriebereichen
Veganblume: Die Veganblume der Vegan Society
Worum geht es?
Die Veganblume ist ein Kosmetiksiegel mit den Schwerpunkten Tierschutz und vegane Kosmetik. Zertifiziert werden nur Produkte ohne tierische Inhalts- und Hilfsstoffe. Tierversuche sind ausgeschlossen. Die Hersteller dürfen weder selbst Tierversuche durchführen noch Dritte damit beauftragen. Gentechnisch veränderte Organismen müssen auf der Verpackung gekennzeichnet sein. Die Veganblume konzentriert sich lediglich auf den Tierschutz und hat keine Umwelt- und Sozialstandards integriert. Lizenzen für die Veganblume gelten für ein bis zwei Jahre. Danach können sie alle zwölf Monate erneuert werden.
Siegelgeber:
Vegan Society England. Ihr Hauptziel ist die Förderung von Produkten ohne tierische Inhaltsstoffe und frei von Tierversuchen.
Relevant für:
- Lebensmittel
- Kosmetik
- Textilien u. a.
GEPA fair+: Fair, öko & sozial
Worum geht es?
Die GEPA importiert Lebensmittel und Rohstoffe aus dem globalen Süden und setzt dabei auf korrekte Rahmenbedingungen. Der Name GEPA steht in erster Linie für faire Handelsbeziehungen und eine gerechtere Weltwirtschaft durch politische Arbeit. Neben ökologischen Verbesserungen bei der Herstellung unterschiedlicher Produkte strebt das Unternehmen auch Werte wie Bildung, Kinderschutz, Gesundheit und ausreichende Wasserversorgung an. Der Name GEPA fair+ leitet sich von „GEPA – The Fair Trade Company“ ab und ist kein zusätzliches Siegel, sondern ein firmeneigenes Zusatzzeichen zum GEPA-Unternehmens-Logo.
Siegelgeber:
GEPA Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt mbH
Relevant für:
- Lebensmittel
- Kaffee
- Kakao
- Schokolade
- Tee
- Getränke allgemein
- Textilien
- Keramik
- Korbwaren
- Schmuck u. a.
Fairtrade: Ein Fairness-Label mit großer Reichweite
Worum geht es?
Das Siegel steht für fairen Handel und die Förderung benachteiligter Produzenten und Bäuerinnen in Entwicklungsländern. Der Fairtrade-Standard fußt auf drei Säulen: Ökologie, Ökonomie, Soziales. Zum Standard gehören Mindestpreise und Prämien für Produzenten und das Verbot von Gentechnik. Fairtrade fördert langfristige und (möglichst) direkte Beziehungen im Handel. Bedingung für eine Fairtrade-Zertifizierung ist es, dass sowohl Unternehmen als auch Produzenten und Händlerinnen die formulierten Standards einhalten. Für Waren mit Mengenausgleich, bei denen Fairtrade- mit Nicht-Fairtrade-Produkten gemischt werden, gibt es ein Spezialsiegel und gesonderte Regelungen.
Siegelgeber:
Dachverband FLO e. V. (Fairtrade Labelling Organizations International). Die Zertifizierung wird von FLOCERT, der internationalen Zertifizierungsstelle von Fairtrade, sowie einigen nationalen Fairtrade-Organisationen durcgeführt.
Relevant für:
- Lebensmittel (Schokolade etc.)
- Textilien (Baumwolle, Daunen etc.) u. a.
TCO Certified: Grüner klicken
Worum geht es?
Schwedisches Qualitäts- und Umweltsiegel mit weltweiter Bedeutung. Labelziel ist es, Innovationsanreize für mehr nachhaltige IT-Produkte zu setzen. Anerkennungswürdig ist, was strenge ökologische, wirtschaftliche und soziale Kriterien erfüllt. Die Produkte müssen bestimmten Anforderungen an Energieeffizienz, ergonomisches Design und Schadstoff-Grenzwerte entsprechen. Das gilt über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg.
Siegelgeber:
Die Organisation hinter der Nachhaltigkeits-Zertifizierung ist TCO Development.
Relevant für:
- Büroartikel
- Drucker
- Bürostühle
- Smartphones
- Bildschirme
- Notebooks
- Tablets
- Desktop-PCs
- All-in-One-PCs
- Headsets
- Projektoren u. a.
Das Energielabel der EU: Die EU macht's effizient
Worum geht es?
Das EU-Energielabel hilft Verbrauchern und Verbraucherinnen in der EU, ihren Energieverbrauch und CO2-Fußabdruck einzuordnen. In einer zum März 2021 überarbeiteten Version stuft es nun bestimmte Haushaltsgeräte, die den Mindestanforderungen hinsichtlich Energieverbrauch und aktuellen technischen Möglichkeiten entsprechen, sehr konsequent in eine der „grünen“ Energieklassen A, B oder C ein. Die verwirrenden alten Kennzeichen mit den hochgejubelten Plus-Klassen verschwinden. Entsprechend dem technischen Fortschritt erhöhen sich die Standards der Energieeffizienzklassen.
Siegelgeber:
Herausgeber und Inhaber des EU-Energielabels ist die Europäische Union.
Relevant für:
- Elektro- und Haushaltsgeräte
- Lampen
Zusätzliche Informationen
Neu etikettiert werden seit März 2021 bereits Geschirrspüler, Kühlschränke und Gefriergeräte, Waschmaschinen und Fernseher (sowie andere externe Bildschirme). Neue Produktklassen werden folgen.
Energy Star: Energiesparen in Arbeitswelt & Büro
Worum geht es?
Freiwillige Kennzeichnung für Arbeitswelt und Büro, Internet und IT. Das Label soll Herstellern einen Anreiz bieten, mehr stromsparende Geräte zu entwickeln. Es ist weltweit verbreitet und bietet eine gute Orientierung für Geräte, für die es noch keine verpflichtende EU-Energieverbrauchskennzeichnung gibt. Gelabelt werden nur Produkte, die bestimmten Energiesparkriterien entsprechen.
Siegelgeber:
Verwaltet wird das Energy-Star-Programm vom Energy-Star-Büro der Europäischen Gemeinschaft (EGESB). Hersteller, die ihre Produkte mit dem Energy Star versehen wollen, führen die Prüfungen in Eigenregie durch und bescheinigen selbst, welche Modelle den Energy Star-Kriterien genügen.
Relevant für:
- Bürogeräte
- Computer
- Drucker
- Kopierer
- Bildschirme
- Scanner
- Speicher in Rechenzentren
- Unternehmensserver
- Netzwerkgeräte
- Unterbrechungsfreie Stromversorgung
GOTS: Textilien, umwelt- & sozialgerecht
Worum geht es?
Die Mission des GOTS-Standards ist es, einen weltweit einheitlichen, sozialen und ökologischen Standard für die Textilproduktion aufzubauen. Der GOTS-Standard umfasst die gesamte textile Lieferkette und macht sie nachvollziehbar. GOTS-zertifizierte Produkte bestehen zu mindestens 70 Prozent aus ökologisch erzeugten Naturfasern. Für die strengere GOTS-Kennzeichnung „Bio“ und „kbA/kbT“ ist ein Anteil von 95 Prozent erforderlich. Der Standard wird alle drei Jahre überarbeitet.
Siegelgeber:
GOTS-Siegelinhaberin ist die Global Standard gGmbH. Sie ist auch mit der Durchführung des GOTS-Programms beauftragt.
Relevant für:
- Jacken
- Schuhe
- Textilprodukte allgemein
bluesign Product: Textilien, umweltschonend produziert
Worum geht es?
Labelziel ist es, die Umwelteinflüsse der Textilproduktion zu verringern. Das bluesign-Siegel steht für die sichere Herstellung und Verarbeitung von Kunst- und Naturfasern. Es unterstützt Unternehmen, Umweltmaßnahmen zu verbessern, und kennzeichnet Produkte, bei denen der Verarbeitungsprozess gesundheitlich unbedenklich und möglichst umwelt- und ressourcenschonend ist. Nur Produkte, die zu mindestens 90 Prozent in zertifizierten Produktionsstätten verarbeitet wurden, sind des Labels würdig.
Siegelgeber:
bluesign technologies AG mit Sitz in der Schweiz
Relevant für:
- Bekleidung
- Taschen
- Schuhe
- Textilprodukte allgemein
Grüner Knopf: Textilien, öko & sozial
Worum geht es?
Deutsches staatliches Siegel für nachhaltige Textilien. Der Grüne Knopf formuliert verbindliche Umwelt- und Sozialanforderungen sowohl an das Produkt selbst als auch Anforderungen an die Sorgfaltspflicht des Unternehmens. Zu den Umweltanforderungen gehören die Vermeidung schädlicher Substanzen, Minimierung von Abwasseremissionen und Schadstoffprüfungen bei Natur- und Chemiefasern. Die Sozialanforderungen schließen existenzsichernde Löhne, Arbeitssicherheit und das Verbot von Zwangs- und Kinderarbeit mit ein. Vergeben wird das Siegel nur, wenn sowohl die Produkt- als auch die Unternehmensprüfung bestanden werden.
Der Grüne Knopf ist als sogenanntes Meta-Siegel angelegt. Den Nachweis der formulierten Kriterien erbringen demnach andere Siegel, die die Anforderungen erfüllen müssen. Dazu gehören u. a. das Fairtrade- oder GOTS-Siegel.
Siegelinhaber:
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ) ist eine Geschäftsstelle eingerichtet.
Relevant für:
- Jacken
- Rucksäcke
- Wanderschuhe
- Textilien allgemein u. a.
Fair Wear Foundation: Bekleidung, fair & sicher produziert
Worum geht es?
Die Fair Wear Foundation basiert auf einer Multi-Stakeholder-Initiative, die sich die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und den Schutz der Menschenrechte in der Textilindustrie weltweit zum Ziel gesetzt hat. Der Kodex beruht auf acht Punkten von UN-Menschrechtskonventionen/ILO-Kernarbeitsnormen. Das Label integriert u. a. das Verbot von Zwangs- und Kinderarbeit, existenzsichernde Löhne, angemessene Arbeitszeiten sowie sichere Arbeitsbedingungen.
Siegelinhaber:
Die niederländische Stiftung Fair Wear Foundation (FWF), die von Gewerkschaften, NGOs und Handels- sowie Herstellerorganisationen getragen wird. Mitglieder sind etwa 80 Textilunternehmen, die etwa 120 Marken vertreten.
Relevant für:
- Outdoorjacken
- Wanderschuhe
- Textilien allgemein u. a.
Standard 100 by OEKO-TEX: Textilien ohne Gift
Worum geht es?
Das Label zeichnet schadstoffgeprüfte Textilien wie Kleidung oder Bettwäsche aus. Geprüft wird auf gesundheitsschädliche Chemikalien sowie gesetzlich reglementierte Schadstoffe wie z. B. Formaldehyd und Nickel. Es wird nach den Produktklassen I bis IV unterschieden – abhängig vom Verwendungszweck für Babys und Kleinkinder, hautnah oder hautfern getragene Textilien sowie Ausstattungsmaterialien wie Tischdecken oder Vorhänge.
Siegelgeber:
Herausgeber des weltweit einheitlichen Standards ist die Internationale Gemeinschaft für Forschung und Prüfung auf dem Gebiet der Textilökologie (OEKO-TEX®) mit Sitz in Zürich.
Relevant für:
- Kleidung
- Bettwäsche
- Handtücher
- textile Roh- und Zwischenprodukte u. a.
Made in Green by OEKO-TEX: Textilien, nachhaltig & sozialverträglich
Worum geht es?
Zur Schadstoffprüfung über den Standard 100 by OEKO-TEX hinaus kommt eine Prüfung der Lieferkette. Auf diese Weise zertifiziert das Made-in-Green-Label die Textilproduktion nicht nur nach ökologischen, sondern auch nach sozialen Gesichtspunkten. Mithilfe einer Labelnummer können Verbraucher:innen den Herstellungsprozess via Label-Check überprüfen.
Siegelgeber:
Internationale Gemeinschaft für Forschung und Prüfung auf dem Gebiet der Textilökologie (OEKO-TEX®)
Relevant für:
- Textilien
- Bekleidung
- Bettwäsche
- Handtücher
- textile Roh- und Zwischenprodukte
- Zubehör wie Garne, Gewebe, Gestricke, Reißverschlüsse, Etiketten u. a.
Green Shape: Textilien, ökologisch & sozial
Worum geht es?
Es handelt sich um ein unternehmenseigenes Siegel des Herstellers VAUDE. Labelziel ist es, den ökologischen Fußabdruck entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu minimieren. Zertifiziert werden Produkte, die aus nachhaltigen Materialien, ressourcenschonend und fair hergestellt wurden. Durch die Mitgliedschaft von VAUDE bei der Fair Wear Foundation werden auch Sozialstandards in die Labelziele eingebunden.
Siegelgeber:
VAUDE Sport GmbH & Co. KG
Relevant für:
- Bekleidung
- Outdoor-Produkte
- Bikeschuhe
- Rucksäcke
- Taschen
- Schlafsäcke
- Zelte u. a.
RDS: Daunen ohne Lebendrupf
Worum geht es?
Das RDS-Siegel sieht neben der Daunengewinnung ohne Lebendrupf auch eine artgerechte Tierhaltung vor. Die Tiere dürfen nicht zwangsgefüttert werden. Eine Überprüfung der Herkunft der Tiere bzw. der Elterntiere ist nicht vorgeschrieben, kann aber auf freiwilliger Basis durchgeführt werden. Letzteres gilt als Schwäche des Standards, da die Elterntiere durch ihre längere Lebensdauer am stärksten gefährdet sind, wenn es um Lebendrupf geht. Kontrollen finden sowohl an- als auch unangekündigt statt. Gültig ist die Zertifizierung 14 Monate.
Siegelinhaber:
Die weltweit tätige Non-Profit Organisation Textile Exchange
Relevant für:
- Textilien
- Bettwaren
- Schlafsäcke u. a.
Global TDS: Daunen ohne Tierquälerei
Worum geht es?
Entwickelt wurde der „Global Traceable Down Standard“ auf Basis einer vom Hersteller Patagonia entwickelten Zertifizierung. Er ist aktuell der strengste Standard in der Daunenindustrie und garantiert, dass Daunen nicht aus Lebendrupf und Stopfmast stammen. Unterschied zur „RDS“-Zertifizierung ist die obligatorische Überprüfung der Elterntiere. Das ist insofern wichtig, als vor allem bei den Elterntieren der Lebendrupf praktiziert wird. Das Label ist nicht nur auf große Daunenfarmen anwendbar, sondern auch auf kleine Höfe. Die Zertifizierung betrachtet nicht nur die Produkt-Ebene, sondern die vollständige Lieferkette. Die Gültigkeit beläuft sich auf ein Jahr.
Siegelgeber:
Die US-Amerikanische Organisation NSF
Relevant für:
Jacken und Textilien mit Daunen
Responsible Wool Standard (RWS): Wolle aus tierfreundlicher Landwirtschaft
Worum geht es?
Der RWS zertifiziert Textilien, die unter Einhaltung spezieller Tierschutz-Kriterien produziert werden. Die Wolle stammt von landwirtschaftlichen Betrieben, die Tierschutz, nachhaltige Weidebewirtschaftung und den verantwortungsvollen Umgang mit Mitarbeiter:innen unterstützen.
Siegelgeber:
Die weltweit tätige Non-Profit Organisation Textile Exchange
Relevant für:
Kleidung mit oder aus Schafswolle
NATURTEXTIL IVN zertifiziert Best: Fair & 100 Prozent bio
Worum geht es?
Das IVN-Best-Label NATURTEXTIL kennzeichnet Produkte, bei denen die Naturfasern zu 100 Prozent aus Bioanbau stammen. Es handelt sich um einen Zusammenschluss von 100 Unternehmen, die sich den Schutz der Umwelt und ein hohes Maß an sozialer Verantwortung zum Ziel gesetzt haben. Die Rohstoffe müssen ohne schädliche Luft- und Wasseremissionen erzeugt und die im Endprodukt vorkommenden Chemikalien gesundheitsverträglich sein. Das Label bindet auch die Arbeitsbedingungen in den Betriebsstätten mit ein. Ein weiteres Augenmerk gilt fairen Löhnen, Menschenrechten und Arbeitssicherheit.
Siegelgeber:
Internationaler Verband der Naturtextilwirtschaft e. V.
Relevant für:
- Kleidung aus Naturfasern
- Textilien allgemein
NCP: Non-Food, so natürlich wie möglich
Worum geht es?
NCP hat sich die ökologische Verbesserung bei der Herstellung von Non-Food-Produkten um Ziel gesetzt. Es handelt sich um eine strenge Kennzeichnung umweltverträglicher Produkte, die aus natürlichen Ursprungsmaterialien vorzugsweise in Bio-Qualität bestehen. Dem Siegel wird eine hohe Aussagekraft zugeschrieben. Es ziert ausschließlich Produkte, die frei von Mikroplastik und Gentechnik sind. Synthetische Tenside und Silikone sind verboten. Palmöl ist nur erlaubt, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Auch die Verpackung sollte umweltverträglich sein. Nur gesetzlich vorgeschriebene Tierversuche werden durchgeführt. Das NCP-Siegel gibt es auch mit dem Zusatz „vegan“. Dafür dürfen die Produkte keine tierischen Inhalts- und Hilfsstoffe enthalten.
Siegelgeber:
GfaW Gesellschaft für angewandte Wirtschaftsethik mbH
Relevant für:
Alle Non-Food-Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen, z. B.
- Wasch- und Reinigungsmittel
- Pflanzenschutzmittel
- Hygieneartikel
- Pflegemittel für Gegenstände
- Spielzeug
- Kerzen
- Düngemittel
BDIH: Naturkosmetik ohne Tierversuche
Worum geht es?
Natürliche Kosmetikprodukte aus umwelt- und ressourcenschonenden Herstellungsverfahren – dafür steht das BDIH-Siegel. Die verwendeten Inhaltsstoffe müssen natürlichen Ursprungs sein, die Verpackungsmaterialien recycelbar. Tierische Rohstoffe dürfen nur von Lebendtieren stammen, Tierversuche sind verboten. Auch für Erdölprodukte wie Paraffine und Silikone sowie synthetische Duft- und Farbstoffe gilt ein striktes Verbot.
Siegelgeber:
Bundesverband der Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren, Nahrungsergänzungsmittel und kosmetische Mittel e.V.
Relevant für:
Kosmetik & Pflege
NATRUE: Strenge Kriterien für Bio- & Naturkosmetik
Worum geht es?
Strenge Kriterien müssen NATRUE-zertifizierte Produkte aus der Natur- und Biokosmetik erfüllen. Das Siegel vereint Nachhaltigkeit auf Produktebene mit Glaubwürdigkeit auf Herstellerebene – richtet sich also auch gegen Greenwashing. Vergeben wird das Siegel nur, wenn ein Produkt überwiegend aus Naturstoffen besteht, d. h. aus Stoffen tierischer, pflanzlicher oder mineralischer Herkunft. „Naturnahe“ Stoffe sind auf einen geringen Anteil beschränkt – also solche, die durch chemische Reaktion aus Naturstoffen gewonnen werden. Palmöl oder Palmkernöl darf nur verwendet werden, wenn es aus zertifizierter nachhaltiger Lieferkette oder RSPO (dem u. a. vom WWF gegründeten Runden Tisch für nachhaltig gewonnenes Palmöl) stammt. Das Siegel unterscheidet zwischen „Naturkosmetik“ und „Biokosmetik“. Bei Biokosmetik muss einen Mindestanteil von 95 Prozent der Naturstoffe bzw. naturnahen Stoffe aus biologischer Landwirtschaft oder Wildsammlung stammen. NATRUE erweitert das in der EU geltende Verbot für Tierversuche für Kosmetikprodukte auch auf Nicht-EU-Länder.
Siegelgeber:
NATRUE – The International Association for Natural and Organic Cosmetics
Relevant für:
- Kosmetik & Pflege, z. B.
- Sonnenschutzmittel
- Cremes
- Seife
- Shampoo
- Make-up
- Lotionen
- Körperöl
- Deo
- Duschgel
- Haarfärbemittel
- Haarlack
- Parfum
ECOCERT: Hohe Standards für nachhaltige Kosmetik
Worum geht es?
Hinter ECOCERT seht ein unabhängiger Kontroll- und Zertifizierungsverband für unterschiedliche Produkte des Öko-Landbaus und diverse andere Öko-Produkte. Kernaufgabe von ECOCERT ist es, Umwelt- und Nachhaltigkeitsanforderungen an das Produkt und den gesamten Herstellungsprozess zu prüfen und zu zertifzieren. Der Verband führt unter anderem Kontrollen in den Bereichen Kosmetika, Wasch- und Reinigungsmittel, Lebensmittelsicherheit und Systemzertifizierungen durch. Für Kosmetik haben sich zwei Labels herausgebildet: eines für biologische Kosmetik und eines für Naturkosmetik. Bei Wasch- und Reinigungsmitteln gibt es zwei Zertifizierungsstufen: eine für ökologische Produkte und eine für Produkte aus Bio-Rohstoffen. ECOCERT setzt sich auch für einen Fairness-Standard ein, der sich an eine vorausgehende bio- oder ökologische Produkt-Zertifzierung koppelt. Das heißt, nur bio-zertifizierte Produkte können das Fair-Trade-Siegel erhalten.
Siegelgeber:
ECOCERT Group, eine international agierende Zertifizierungsstelle, die auch standardsetzende Organisation ist
Relevant für:
- Natur- und Biokosmetik
- natürliche Wasch- und Reinigungsmittel
- Bio-Kerzen
- Raumdüfte
- Öko-Textilien u. a.
COSMOS ORGANIC: Vertrauen in Bio- & Naturkosmetik
Worum geht es?
Die COSMOS ORGANIC-Zertifizierung steht für Natur- und Bio-Kosmetik. Insgesamt gibt es vier dieser Signaturen: Cosmos Natural, Cosmos Organic, Cosmos Certified und Cosmos Approved. Labelziel ist ein einheitlicher Standard statt vieler Zertifizierungen. Das Label fußt auf den ECOCERT-Richtlinien und setzt auf Rohstoffe aus biologischem oder zertifiziertem nachhaltigen Anbau. Agrar-Bestandteile müssen zu 95 Prozent Bio-Qualität haben, mindestens 20 Prozent des gesamten Produkts muss „bio“ sein. Genetisch veränderte Pflanzenrohstoffe sind nicht erlaubt. Verboten sind außerdem Tierversuche und tierische Rohstoffe, die von lebenden oder geschlachteten Wirbeltieren extrahiert wurden. Bei der Herstellung müssen Abfälle getrennt gesammelt und recycelt oder weiterverarbeitet oder an spezialisierte Firmen gegeben werden.
Siegelgeber:
Cosmos-Standard AISBL
Relevant für:
Kosmetik
Pflege und Hygiene, z. B.
Ecogarantie: Für bewussteren Umgang mit Naturräumen & Gentechnik
Worum geht es?
Label eines belgischen Öko-Landbauverbands für Wasch- und Reinigungsmittel. Die Schutzziele umfassen Ressourcenschonung sowie Natur- und Tierschutz und binden soziale Standards mit ein. Das Label umfasst u. a. die Abbaubarkeit und Toxizität des Produkts, das Verbot von Tierversuchen, die Recyclingfähigkeit des Verpackungsmaterials und die Verpackungsmenge. Inhaltsstoffe müssen frei von Gentechnik sein und sollten überwiegend aus Öko-Anbau stammen. Herstellende Unternehmen müssen ihren CO2-Fußabdruck so gering wie möglich halten.
Siegelgeber:
Probila-Unitrab
Relevant für:
- Kosmetik
- Waschmittel
- Luftbefeuchter u. a.
Cosmebio: Kosmetik – natürlich, bio & öko
Worum geht es?
Französisches Bio-Siegel für die Kennzeichnung naturbelassener Kosmetikprodukte. Das Siegel wird nur vergeben, wenn das Produkt mindestens 95 Prozent natürliche Zutaten aufweist. Pflanzliche Bestandteile müssen zu 95 Prozent aus Öko-Anbau stammen. Produkten, deren ökologischer Mindestanteil 10 Prozent unterschreitet, ist die Kennzeichnung verwehrt. Tierversuche sind nicht erlaubt, auch die Verwendung von Silikonen, GVO, Paraben und PEG ist verboten.
Siegelgeber:
Cosmebio, ein Fachverband für natürliche, ökologische und biologische Kosmetik
Relevant für:
Kosmetik
Weitere Nachhaltigkeitskennzeichen – mehr als nur ein Stempel auf dem Papier
Trotz der unterschiedlichen Anforderungen sind Nachhaltigkeitssiegel immer ein Wegweiser für bewussteren Einkauf und Produktion. Auch bei vergleichsweise laschen Kennzeichen sind zumindest gewisse Richtlinien für Ökologie oder Fairness einzuhalten – das ist mehr als einfach nur ein Stempel auf der Verpackung. Einen breiten Überblick über verschiedene Siegel und deren Kriterien bietet die vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) initiierte Plattform Siegelklarheit.de. Betrachtet und bewertet werden dort Siegel, die Glaubwürdigkeit, Umweltfreundlichkeit und Sozialverträglichkeit von Produkten auszeichnen.