27.09.2023
Kartoffelchips im Öko-Test: 9 Produkte „ungenügend“
Knusprig, fettig, schädlich? Öko-Test prüfte in der Ausgabe 10/2023 Kartoffelchips mit Paprikageschmack. Das Ergebnis alarmiert: 9 Produkte fielen im Test durch – darunter 6 Bio-Chips.
So wurde getestet
20 Produkte wurden geprüft – darunter 7 Bio-Chips. Besonderes Augenmerk legten die Tester:innen auf die Inhaltsstoffe. Neben Schadstoffen, zu denen Acrylamid, Mineralölbestandteile und Pestizide gehören, ermittelte das Fachmagazin auch, ob und welche Aromen und Geschmacksverstärker in der Produktion zum Einsatz kamen.
Reihenweise Schadstoffe
Unter den unerwünschten Inhaltsstoffen waren Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH), die krebserregende Verbindungen beinhalten können, Glycidol, das wahrscheinlich krebserregend ist und gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH/MOSH-Analoge), welche sich mit noch unklaren Auswirkungen im Körper anreichern können. Neben Pestiziden, die 13 Produkte belasteten, konnten die Expert:innen bei allen Chips Acrylamid feststellen.
Das sind die Guten (Auswahl):
Lediglich ein Produkt erhielt die Bestnote, 6 weitere sind „gut“.
Produkt | Testergebnis |
Dennree Kartoffelchips Paprika (Bio-Produkt) |
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Clarkys Kartoffelchips Paprika von Netto |
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Funny-Frisch-Chipsfrisch Ungarisch |
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Spar-Tipp:
Für 0.60 Euro / 100 Gramm snackt es sich mit folgenden Produkten „gut“ und günstig:
- Jeden Tag Paprika Chips
- Knusprige Chips Paprika von K-Classic
- Penny Chips Paprika
Was ist Acrylamid?
Acrylamid ist ein unerwünschter Stoff, der sich bei der Verarbeitung von stärkehaltigen Lebensmitteln bei hohen Temperaturen (ab 120 Grad Celsius) bilden kann. Entscheidend für die Menge an Acrylamid, die während eines Röst-, Frittier-, Back- oder Bratprozesses entsteht, ist der Eiweiß-, Zucker- & Wasseranteil in den Produkten, sowie die Länge der Bearbeitung bei großer Hitze. Hohe Werte an Acrylamid lassen sich nicht nur häufig bei Kartoffelchips und Pommes Frites feststellen – betroffen sind unter anderem auch Kaffee, Toastbrot, Kekse und Kuchen.
Gesunde Alternative gesucht? Wir empfehlen Ihnen Dörrautomaten für leckere und nährstoffreiche Snacks.
Ist Acrylamid gesundheitsschädlich?
In Tierstudien konnten Wissenschaftler:innen nachweisen, dass sich die Wahrscheinlichkeit für Erbgutveränderungen und für die Entwicklung von Tumoren bei hohen Dosen Acrylamid erhöht. Abschließende Erkenntnisse zur Auswirkung auf den menschlichen Körper stehen aus. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) kann ein etwaiges Gesundheitsrisiko nicht ausschließen.
Hohe Acrylamidmengen waren bei den getesteten konventionellen Chips die Ausnahme. Dennoch fielen gleich zwei namhafte Hersteller – Lay's und Chio – mit ihren Paprikachips wegen erhöhten Acrylamidwerten und weiteren Schadstoffen durch.
Was bedeutet das für die Hersteller?
Hersteller sind angehalten, Acrylamidwerte im Rahmen ihrer technischen Möglichkeiten so gering wie möglich zu halten. Bei einer Überschreitung von EU-Richtwerten – dieser liegt für Kartoffelchips bei 750 µg/kg – werden die Produkte allerdings nicht automatisch aus dem Verkehr gezogen. Das bestätigt auch der Test: Gleich dreimal – und das ausgerechnet bei Bio-Produkten – führte die gemessene Menge an Acrylamid zu Abwertungen.
Totalausfall bei Bio-Anbietern
Mit Ausnahme der Dennree-Chips fielen alle weiteren Bio-Produkte im Test aufgrund von Schadstoffbelastungen durch. Zu den Testverlierern mit der Note „ungenügend“ gehören (Auswahl):
Produkt | Testergebnis |
Alnatura Kartoffelchips Paprika |
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De Rit Organics Kartoffelchips Paprika von Allos Hof-Manufaktur |
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Go Pure Classic Potato Chips Paprika |
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*Es handelt sich um natürliche Verbindungen bei Nachtschattengewächsen. Bei übermäßigem Verzehr können Glykoalkaloide gesundheitsschädlich sein und zu Durchfall, Übelkeit und Erbrechen führen.
Statt Kartoffel: Versuchen Sie doch mal Grünkohl-Chips
Grünkohl ist dank seines hohen Gehalts an Calcium, Magnesium und Vitamin C ein echtes Superfood. Die aus Amerika bekannten und beliebten Kale-Chips – ein knuspriger Snack aus Grünkohl – lassen sich ganz leicht mit einem Airfryer zu Hause herstellen.
Das benötigen Sie:
- 350 Gramm Grünkohl
- 1 EL Olivenöl
- 1 TL Essig
- Meersalzflocken
So funktioniert’s:
- Heizen Sie Ihren Airfryer auf 180 Grad Celsius vor.
- Trennen Sie die Grünkohlblätter vom Strunk und waschen Sie diese. Im Anschluss sollten Sie die Blätter sorgfältig abtrocknen, damit die Chips schön kross werden.
- Entfernen Sie den harten Stiel in der Blattmitte. Die Blätter sollten nun in mundgerechte Stücke gezupft werden.
- Marinieren Sie den Grünkohl in einer Schüssel mit Essig, Olivenöl und Salz.
- Verarbeiten Sie den Grünkohl in zwei Durchgängen. Geben Sie die Hälfte der Blätter in den Airfryer-Korb.
- Den Grünkohl rösten Sie nun für 2 Minuten in der Heißluftfritteuse.
- Schütteln Sie den Korb durch und rösten Sie den Grünkohl für weitere 2–4 Minuten, bis er schön kross ist.
- Wiederholen Sie den Vorgang für den restlichen Grünkohl.
(Quelle: Moeyskitchen.com)
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