Das Wichtigste auf einen Blick:
- Kompakt und bildgewaltig
- Helle Umgebung verlangt hellen Beamer
- Unterschiede bei Projektionstechnik und Leuchtmittel
- Auflösung: im Heimkino sollte es mindestens Full-HD, besser Ultra-HD sein
- Immer noch selten: eingebaute DVB-Tuner und Netzwerkfunktionen
Das Bild kann gar nicht groß genug sein, wenn Sie gern mit Freunden genießen – oder sich allein bzw. in kleinerer Runde mitten im Geschehen fühlen wollen. Also zu einem Fernseher mit 65 Zoll oder mehr greifen? Sicher keine schlechte Wahl, doch das Ende der Fahnenstange erreichen LCD- und OLED-TVs nicht. Bilder in Lebensgröße, die Ihr Wohnzimmer in ein kleines Heimkino verwandeln, sind nur mit einem Beamer respektive Projektor drin.
Beamer im Test: Was genau wird da eigentlich geprüft?
Wichtigstes Kriterium und mithin kaufentscheidend für Projektoren, die umgangssprachlich meist als Beamer bezeichnet werden, ist die Bildqualität. In den Tests der Fachmagazine hat sie deshalb 60 Prozent, oft auch höheren Anteil an der Gesamtnote. Neben der Bildschärfe – im Heimkinobereich sollte es mindestens ein Beamer mit Full-HD-Auflösung, besser noch einer mit Ultra-HD-Auflösung sein – wird die Helligkeit berücksichtigt, gemessen in Lumen. Denn für große Projektionen in beleuchteten Räumen und für den Einsatz im Freien empfehlen sich Beamer mit 2500 Lumen oder mehr, so die Faustregel. Im dämmrigen, schummrigen oder komplett dunklen Heimkino ist die Helligkeit weniger entscheidend, hier kommt es eher auf Farben, Kontraste, auf Projektionen ohne Nachzieheffekte und nicht zuletzt auf die Schwarzdarstellung an.Außerdem wichtig: Wie steht es um Material und Verarbeitung, wie um die Ausstattung des Beamers? Sind alle wichtigen Anschlüsse dabei? Gibt es einen Lens Shift oder zumindest eine Keystone-Korrektur, damit Sie den Beamer flexibel im Raum platzieren können? Unterstützt der Projektor 3D-Material oder kontraststarke HDR-Inhalte? Bei den Zusatzfunktionen dürfen Sie in der Regel einen Media-Player, aber eher selten eingebaute DVB-Tuner erwarten, was separate TV-Receiver auf den Plan ruft. Ein Betriebssystem wie Android für Netflix, Amazon Video und ähnliche Dienste genießt bei klassischen Beamern (anders als bei Laser-TVs, siehe unten) ebenfalls Seltenheitswert - Streaming-Fans behelfen sich mit einem Smart-TV-Stick. Auch die Handhabung ist entscheidend, hier prüfen Testmagazine den allgemeinen Bedienkomfort, das Betriebsgeräusch und die Fernbedienung. Zu guter Letzt geht es um Dinge wie Stromverbrauch oder die Lebensdauer der Lampe - selbst die Kosten für eine Ersatzlampe werden berücksichtigt. Kurzum: Beamer, die in unserer Bestenliste weit oben stehen wollen, müssen nicht nur bei der Bildqualität, sondern in allen Belangen überzeugen.
Beam me up! Worauf sollte ich beim Kauf eines Projektors außerdem achten?
Unterschiede bei der Bildqualität, bei der Verarbeitung, der Ausstattung und der Bedienung sind nicht alles, auch beim Ton trennt sich die Spreu vom Weizen. In den Testmagazinen wird der Tonqualität dennoch keine besondere Bedeutung beigemessen – was nicht weiter verwundert, denn angesichts kompakter Gehäuse sind den eingebauten Lautsprechern Grenzen gesetzt. Für gewöhnlich steht Beamern, die oft überhaupt keinen Schallwandler an Bord haben, ein Heimkinosystem, eine Soundbar oder einen HiFi-Receiver nebst Surround-Set zur Seite. Bei der Kaufentscheidung sollten Sie also eher auf Dinge achten, die sich nachträglich nicht mehr korrigieren lassen, etwa auf die Projektionstechnologie und das Leuchtmittel. Bei der Projektionstechnologie werden LCD-, DLP- und LCoS-Beamer, beim Leuchtmittel konventionelle Lampen, LEDs, Laser und Laser-LEDs unterschieden.DLP-Beamer: Satte Kontraste und tiefes Schwarz
DLP-Beamer (Digital Light Processing) arbeiten mit einem Halbleiter, auf dem sich Millionen kleiner Spiegel befinden. Ein Spiegel entspricht jeweils einem Pixel. Die Spiegel werden durch einen elektrischen Impuls nach vorn oder nach hinten gekippt, um das Licht entweder zur Projektionsoptik oder davon abzulenken. Die Stellung des Spiegels regelt also die Helligkeit des Bildpunktes, parallel dazu erzeugt ein schnell rotierendes Farbrad die Farben.Das hat Vor- und Nachteile: So müssen Sie bei der Wiedergabe kaum Nachzieheffekte in Kauf nehmen, denn die DLP-Technik arbeitet sehr schnell. Parallel dürfen Sie sich auf satte Kontraste und gute Schwarzwerte freuen. Allerdings kommt es bisweilen zum sogenannten Regenbogeneffekt, sprich: Der Betrachter kann die einzelnen RGB-Farben sehen, weil das Farbrad nicht schnell genug rotiert.
LCD-Beamer: Kein störender Regenbogen-Effekt
LCD-Beamer (Liquid Crystal Display) setzen bei der Bilderzeugung auf kleine Displays mit transparenten Flüssigkristallelementen. Durch diese Displays strahlt das Licht der Lampe. Weil die einzelnen Elemente durch ein Gitter voneinander getrennt sind, wird das Licht nur anteilig durchgelassen. Unter Umständen zeichnet sich die Pixelstruktur des Displays sogar auf der Leinwand ab (Fliegengitter). Zudem geht es nicht komplett ohne Licht, was die Schwarz- und Kontrastdarstellung erschwert. Auch Nachzieheffekte lassen sich nicht ausschließen, denn die LCD-Elemente sind relativ träge. Weil sich auf den Displays außerdem Staub absetzt, werden immer häufiger Filter verbaut. Diese Filter müssen Sie oder ein Fachhändler in regelmäßigen Abständen tauschen, um Schäden am Beamer zu vermeiden. Vorteil: Regenbogeneffekte sind mangels rotierendem Farbrad ausgeschlossen.LCoS-Beamer: Ziemlich kostspielig - und ziemlich gut
Bei LCoS-Beamern (Liquid Crystal on Silicon) – je nach Hersteller wird die Technologie auch SXRD oder D-ILA genannt – kommen ebenfalls Flüssigkristallelemente zum Einsatz. Im Gegensatz zur LCD-Technik werden allerdings keine transmissiven oder durchlässigen, sondern reflektierende Displays verbaut. Folge: Der Lichtstrahl muss nicht durch das Display hindurch, sondern kann weitestgehend ungehindert zur Projektionsoptik gelenkt werden. Außerdem sitzen die Signalleitungen zum Ansteuern der einzelnen Bildpunkte nicht in den Flüssigkristallelementen selbst, sondern hinter dem Display. Daher sind die Abstände zwischen den einzelnen Elementen kleiner, was den Fliegengitter-Effekt reduziert. Gleichzeitig bieten die Geräte höhere Kontrastwerte, eine sattere Schwarzdarstellung und im Falle spezieller SXRD-Chips von Sony sogar Bilder in echter UHD-Auflösung.Es werde Licht: Lampe, LED, Laser oder Laser-LED?
Unterschiede gibt es nicht nur bei der Bilderzeugung: LED-Beamer nutzen keine Lampen, sondern LEDs als Lichtquelle. In der Regel werden die Farben nicht von einem Farbrad, sondern von sequentiell aufleuchtenden RGB-LEDs erzeugt. Die LEDs verbrauchen wenig Strom, haben eine lange Lebensdauer und erzeugen weniger Wärme. Ein Lüfter zur Kühlung ist demnach nicht zwingend notwendig.Durch den Verzicht auf klassische Bauteile lassen sich besonders kompakte Geräte realisieren, allerdings bleibt die Leuchtkraft eingeschränkt. Der erste größere Projektor mit LED-Lampen, der Avielo Kroma, brachte es auf immerhin 600 ANSI-Lumen, schlug allerdings auch mit 22000 Euro zu Buche. Aktuelle LED-Beamer sind bezahlbar geworden - und schaffen 1000 ANSI-Lumen oder mehr. Noch höher ist die Lichtausbeute bei Geräten mit Laser bzw. einem LED-Laser-Mix, die ebenfalls sehr langlebig sind.
Die hellsten getesteten Beamer
Helligkeit | Unser Fazit | Stärken | Schwächen | Bewertung | Angebote | |
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ab 4705,99 € ohne Endnote
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7300 ANSI Lumen |
Perfekt für den Einsatz in heller Umgebung Weiterlesen |
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ab 4433,00 € Gut 2,4 |
7000 ANSI Lumen |
Präsentations-Beamer, der auch für Filmabende taugt Weiterlesen |
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1 Meinung 2 Tests |
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ab 3449,00 € ohne Endnote
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7000 ANSI Lumen |
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0 Meinungen 1 Test |
Blu-ray-Player, Laptop, Leinwand: Zubehör muss sein
Mit einem Beamer allein ist noch nicht viel gewonnen: Während moderne Fernseher eingebaute DVB-Tuner, diverse Zusatzfunktionen und vor allem Smart-TV-Extras in die Waagschale werfen, mit denen die einst schlichten Geräte zu echten Alleinunterhaltern werden, konzentriert sich das Gros der Projektoren - mit Ausnahme der auch als Laser-TVs bekannten und immer beliebteren Ultrakurzdistanzbeamer – auf die Bilderzeugung. Nicht selten lassen sich Multimedia-Dateien von einem Speicherstick abspielen, vereinzelt auch Inhalte aus dem Netz streamen, doch ohne externes Wiedergabegerät geht relativ wenig.Beim Kauf eines Beamers sollten Sie also im Auge behalten, dass zusätzlich ein TV-Receiver, ein Laptop oder ein Blu-ray-Player bereitsteht – oder gleich alles. Manchmal reicht auch ein Smartphone oder ein Tablet. Für den guten Ton brauchen Sie, den schwachen On-Board-Lautsprechern geschuldet, eine externe Lösung, etwa eine Soundbar; für perfekte Projektionen außerdem eine ordentliche Beamer-Leinwand.