Das Wichtigste auf einen Blick:
- Autos sind ein wichtiges Transportmittel für Personen und Güter
- Elektroantriebe werden bei Autos immer beliebter
- Autos, die mit fossilen Brennstoffen angetrieben werden, stellen eine erhebliche Umweltbelastung dar
Dass ein bis zum Anschlag durchgedrücktes Gaspedal den Spritbedarf massiv in die Höhe schraubt, dürfte jedem geläufig sein. Dass dies jedoch auch für Kleinwagen gilt, weniger. Und auch eine Beladung des Fahrzeugs mit Fahrräder, eine Klimaanlage und der falsche Luftdruck bezahlt der Autofahrer mitunter teuer an der Tankstelle. Dieser Ratgeber verrät Ihnen, mit welchen Mehrkosten sie rechnen müssen – und was sie eventuell anders machen sollten, damit aus Autos, die von den Hersteller zum Spritsparen erzogen werden, sich im Alltag nicht in Energievernichtern verwandeln.
Seit Geldbörse und Umweltbewusstsein eine Union eingegangen sind, boomt die Diskussion um möglichst kosteneffiziente Autos. Doch während Hersteller, Fachpresse und zum Teil auch das Publikum vor allem neue Antriebskonzepte wie Hybridmotor, Gas- oder Elektroauto in den Blick nehmen, geraten altbekannte Weisheiten etwas ins Hintertreffen. Aus aktuellem Anlass ruft dieser Ratgeber deshalb die fast jedem Autofahrer mehr oder weniger geläufigen Spritfresser wieder in die Erinnerung zurück – und belegt mit konkreten Zahlen, um wieviel teurer Bleifuß, Zuladung, Klimaanlage und falscher Luftdruck kommen. Die Zahlen stammen aus einem aktuellen Test der Zeitschrift „Auto Bild“ (Ausgabe 31/2009) und sind durchaus repräsentativ.
Vollgas
Der Jaguar XKR mit seinen 510 PS schluckt satte 40,9 Liter bei Vollgas, was einem Plus von 148 Prozent gegenüber seinem durchschnittlichen Testverbrauch entspricht. Doch dies war beileibe nicht der größte Zuwachs, den „Auto Bild“ gemessen hat. Spitzenreiter war der VW Passat Variant 2.0 TSI, dessen Verbrauch von 9,2 auf 27,1 Liter Super anwuchs - um 195 Prozent. Der Test bestätigt die landläufig bekannte Meinung, wonach Turbos wahre Säufer sind, die selbst Hubraum-Könige wie den XKR in den Schatten stellen. Auf den Punkt gebracht: Wenn es schon öfter schnell sein soll, dann bitte mit einem Diesel. Vierzylinder wie der Dacia Logan MCV 1.5 dci (6,6 zu 10,8 Liter, plus 64 Prozent) oder sogar der E-Klasse-Mercedes (7,2 zu 14,4, plus 100 Prozent) sind insgesamt gesehen genügsamer. Doch leider gibt es keine Regel ohne Ausnahmen: Beim Audi Q7 V12 quattro stieg der Verbrauch um 168 Prozent auf 36,5 Liter.Und die Kleinwagen?
Auch sie können sich zu Säufern entwickeln, wie etwa der Ford Fiesta 1.25, dessen Benzinbedarf auf 14,2 Liter kletterte (plus 115 Prozent). Oder der Kia Cee'd 1.4 CVVT: 18,7 Liter zog er bei Vollgas aus dem Tank, ein Plus von 156 Prozent. Zum Vergleich: In einem viel schnelleren BMW 116d wären es nur 11 Liter Diesel gewesen. Übrigens: der mit Gas betrieben VW Passat Variant CNG Turbo darf getrost flotter bewegt werden. Die Messungen ergaben ein Plus von nur 61 Prozent.Fahrradträger & Dachboxen
Sonntag und schönes Wetter heißt Fahrrad auf's Dach und ab ins Grüne – falsch. Um bis zu 20 Prozent billiger kommt es, wenn die Fahrräder auf dem Heckträger untergebracht werden. Noch effizienter kann es sogar sein, das Rad ganz zu Hause zu lassen und lieber Vor Ort zu mieten. Beim Testwagen Ford Mondeo betrug die Differenz mit Zuladung bis zu 52,6 Prozent. Dies entspricht 5,11 Liter Sprit, gemessen mit Fahrrädern und einer Dachbox bei Tempo 160 km/h. Doch auch wer langsamer fährt und sich brav an Tempo 100 hält, verbraucht in diesem Fall 30,6 Prozent mehr. Langsam fahren lohnt sich dagegen nur bei Dachboxen. Bei Tempo 100 verzeichnete „Auto Bild“ einen minimalen Anstieg im Zehntelbereich. Ab Tempo 120 hingegen wird es teuer (plus 1,1 Liter).Klimaanlage, Luftdruck & Leichtlaufreifen
Kleinvieh macht bekanntlich aus Mist, und zum Kleinvieh zählen in puncto Spritverbrauch Klimaanlage und Luftdruck. Dass sie Mehrkosten verursachen, ist hinlänglich bekannt. Doch über das tatsächliche Ausmaß wird öfter gestritten. Hier also die Zahlen für eine Klimaanlage: Im Testfahrzeug lag der Mehrverbrauch bei 4,1 Prozent, konkret: 0,22 Litern auf 100 Kilometer (ohne Klimaanlage: 5,41 Liter). Das Plus an Wohlbefinden bei einer Fahrt mit angeschalteter Klimaanlage ist also durchaus vertret- und auch bezahlbar. Interessanterweise reduzieren sich die Mehrkosten proportional zur Geschwindigkeit. Bei Tempo 120 km/h betrug die Differenz 2,1 Prozent, bei 160 km/h sogar nur noch 1,4 Prozent. Jedoch Vorsicht: Die von „Auto Bild“ ermittelten Werte gelten nur bei Überlandfahrten. In der Stadt hat der ADAC einen Mehrverbrauch von bis zu zwei Litern nachgewiesen. In diesem Fall sollte man also lieber das offene Fenster dem Einschalten der Klimaanlage vorziehen.In einem ähnlichen Bereich wie eine Klimaanlage liegt der Mehrverbrauch durch einen falschen Luftdruck. Dieser verändert nicht nur die Fahrstabilität, den Komfort und die Reaktion der Bremsen. Durch die Benzinleitung fließt auch 4,9 Prozent mehr Sprit bei Tempo 100, bei Tempo 160 sogar 4,9 Prozent. Wer sich an die Richtgeschwindigkeit auf Autobahnen hält, kommt mit einem Plus von 2,6 Prozent davon.
Spritsparen lässt sich dagegen mit Leichtlaufreifen. Mit den aufgeschraubten Sparreifen Efficient Grip von Goodyear sank der Spritkonsum des Mondeo bei 100 km/h und 140 km/h um 11,8 Prozent beziehungsweise 11,4 Prozent (rund 0,73 Liter), die sich im Geldbeutel spürbar bemerkbar machen. Bei Tempo 160 hingegen waren es nur dürftige 2,7 Prozent.