Bis vor wenigen Jahren war der Markt von einer Vielzahl unterschiedlicher Speicherkarten überschwemmt. Es schien fast so als sei für jeden neuen Camcorder auch eine neue Speicherkarte entwickelt wurden. Dabei war nichts zueinander kompatibel. Sony entwickelte beispielsweise den Memory Stick, der nur in Sony-Geräten Verwendung fand und Panasonic wartete mit der P2-Card auf. Mittlerweile haben sich einige Formen etabliert und sind mit Videokameras verschiedener Hersteller kompatibel.
CompactFlash von SanDisk
CompactFlash
CompactFlash-Karten beruhen auf einen Schnittstellenstandard für digitale Speichermedien. Die Informationen werden – wie der Name schon verrät - auf einem Flash-Speicher dauerhaft gespeichert. Es kann beliebig gelöscht und wieder beschrieben werden. Bei digitalen Speichermedien für Digitalkameras und Camcorders war die CompactFlash-Technologie lange Zeit Marktführer. Heutzutage wird sie aber zunehmend von der SD-Card verdrängt. So sind Consumer-Kameras eher mit SD-Karten bestückt, während im professionellen Bereich gern auf die CompactFlashs zurückgegriffen wird, da diese im Vergleich zu SD-Karten schnellere Transferraten, größere Speichermengen bieten, ein robusteres Gehäuse mit den größeren Maßen von 36,4 × 42,8 × 3,3 Millimetern aufweisen und Stößen gegenüber eher unempfindlich sind. Zudem sind die Kontakte geschützt untergebracht.
SDHC-Card von Transcend
SD Memory Card
Mittlerweile hat sich die SD-Karte weitgehend als Speichermedium durchgesetzt. Sie arbeitet ebenfalls nach dem Prinzip der Flash-Speicherung. Die reguläre Secure Digital Memory Card ist 32 x 24 x 2,1 Millimeter groß. An der Seite der Karte befindet sich ein kleiner Schieber für die Einstellung des Schreibschutzes. Durch einen Schaltkontakt im Kartenhalter kann die Stellung des Schiebers erfasst und mittels Geräte-Software ausgewertet werden. Steht der Schieber in Richtung Kartenkontakte kann auf die Karte geschrieben werden. Leider gibt es hin und wieder Kompatibilitätsprobleme, zum Beispiel dann, wenn neue Karten in älteren Geräten verwendet werden, so können Geräte, die nur SD 1.0 (d.h. Karten mit einer Kapazität von einem Gigabyte) unterstützen mitunter 2-GB-Karten nicht lesen. Speicherkarten mit einer Kapazität bis zu 32 Gigabyte werden als
SDHC, das heißt Secure Memory High Capacity oder SD 2.0 bezeichnet. Schließlich haben die
SDXC(SD 3.0) eine Bruttogröße bis zwei Terabyte. Neben der standardisierten SD-Karte gibt es noch die
Micro-SD mit Adapter von Transcend
kleinere Bauform MicroSD, die speziell für kleinere Geräte entwickelt wurden, aber dem Aufbau der SD-Karte entsprechen. Die Erweiterung microSDHC oder Micro SDHC definiert Kapazitäten von bis zu 32 Gigabyte und die microSDXC bis zwei Terabyte. Sie ist nur 11 x 15 x 0,7 Millimeter groß. Mit Hilfe eines Adapters kann sie auch in allen Geräten die einen Mini-SD-Slot haben eingesetzt werden. Neuste Entwicklungen, sind SD-Karten, die eine PC-Synchronisation, einen Internet-Upload über Hotspots und Wireless Access Points zulassen. Die SD-Karten mit integrierter WLAN-Funktion besitzen die gleiche Form und Größe wie herkömmlichen SD-Karten und passen daher in die meisten Kamera-Modelle, sind aber nicht in allen Geräten voll funktionsfähig. Zu dieser Art von Karten gehören die Eye-Fi-Card, Wi-Fi-SD-Card und die FlashAir.
Geschwindigkeitsklassen von SD-Karten
Die einzelnen SD-Karten-Modelle besitzen verschieden Hohe Schreibgeschwindigkeiten. Diese werden in die Klassen 2, 4, 6 und 10 unterteilt und auf der karte angegeben. Für Aufnahmen mit Camcordern, die in der Regel eine Hohen Datenübertragungsrate erfordern, kommen nur Speicherkarten der
Klasse 10 in Frage. Diese garantiert eine Geschwindigkeit von mindestens 10 MB/s, können jedoch auch höhere Übertragungsgeschwindigkeiten bieten. Neuere Karten werden auch mit dem Kürzel
UHS (Ultra High Speed) klassifiziert. Hier garantiert UHS-1 ein Schreibgeschwindigkeit von 10 MB/s und UHS-3 eine Geschwindigkeit von 30 MB/s. Um welche Klasse es sich handelt erkennt man an einem auf der Karte abgebildeten U mit der Ziffer 1 oder 3 darin. Die tatsächlichen maximalen Schreib- und Transfer-Geschwindigkeiten können jedoch weit darüber liegen und werden gesondert angegeben. Des Weiteren wird zwischen
UHS-I und UHS-II unterschieden. Diese etwas verwirrende Bezeichung bezieht sich auf die Transferrate zwischen Karte und Gerät und schließt auch die Lesegeschwindigkeit der Karte mit ein. UHS-II-Karten (gekennzeichnet durch die römische Ziffer II) garantiert einen Datentransfer von 312 MB/s. Solche Karten sind für den professionellen Einsatz gedacht. Beispielsweise für schnelle Fotoserien oder 4K-Videoaufnahmen und erweisen sich als praktisch, wenn auch das Auslesen der Karte besonders schnell gehen soll.
Memory Stick Pro Duo von Sony
Memory Stick
Sony entwickelte den Flash-Speicher nicht nur als digitales Speichermedium für Sony-Camcorder, sondern auch für Sony-Digitalkameras, Sony MP3-Player, Vaio-Notebooks, Sony-Ericsson-Handys, Sony Reader oder den Roboterhund Aibo. Das hat den Vorteil, dass die Sticks in vielen Geräten zum Einsatz kommen können, wenn diese von Sony oder zumindest einer Tochtergesellschaft von Sony entstammen. Es gibt verschiedene Varianten. Der einfache
Memory Stick (MS) hat eine Speicherkapazität bis 128 Megabyte, der
Memory Stick Select ist mit 2 x 128 MB ausgestattet, der
Memory Stick Duo (MSD) ist die kleinere Version der MS,
Memory Stick PRO (MSP) glänzt mit einer Speicherkapazität von 128 MB bis 32 GB und der
Memory Stick PRO Duo (MSPD) ist wiederum die kleinere Version der MSP. Die schnelle Version des MSPD mit bis zu 32 GB ist der
Memory Stick PRO-HG Duo und die kleinste Version der MS mit bis zu 16 GB ist der
Memory Stick Micro (M2). Mitunter können diese Karten auch das Suffix HS für Highspeed tragen oder aber einen Kopierschutz MagicGate haben. Neben Sony werden Memory Sticks auch von SanDisk und Lexar produziert. Alle Memory-Sticks sind Flash-Speicher.
MMC von Transcend
Eine
Multimedia Card (MMC) ist ein digitales Speichermedium, welches von der Siemens Tochtergesellschaft Ingentix zusammen mit SanDisk entwickelt wurde. Auch eine Multimedia Card speichert Daten mittels Flash-Speicherung und ist 24 × 32 × 1,4 Millimeter groß. Ihre Speicherkapazität liegt zwischen zwei Megabyte und acht Gigabyte. Geräte mit einem SD-Karten-Steckplatz sind in der Regel abwärtskompatibel zu den Multimedia Cards, sodass diese auch in der Regel in diesen Geräten verwendet werden können. Das Betreiben von SD-Karten in Geräten, die nur für MMC ausgelegt sind, ist allerdings nicht möglich. Daher haben SD-Karten ein dickeres Gehäuse, um eine Fehlbenutzungen zu vermeiden. Geräte mit MMC-Steckplätzen werden ohnehin kaum noch produziert, sodass dieser Kartentyp wohl aussterben wird. Die
P2-Card ist ein von Panasonic entwickelte Speicherkarte, bei der im Prinzip vier SD-Karten zusammengeschaltet werden, um eine höhere Schreibgeschwindigkeit als bei einzelnen
Flash-Speichern zu ermöglichen.
SxSPro Express Cards sind eine Sonderentwicklung von Sony und SanDisk mit hoher Speicherkapazität und Geschwindigkeit für den professionellen Einsatz, vor allem in EX-Camcordern von Sony. So ist mit diesem Flash-Speicher die Aufzeichnung von slow motion möglich, was eine SD-Karte nicht unterstützen würde.