Immer höher hinaus
Huawei testet die Grenzen aus, beim Huawei Mate 20 Pro so konsequent wie noch nie. Preislich ist man mit 1.000 Euro nunmehr in den schwindelerregenden Gestaden von Apple und Samsung angelangt, technisch übertrifft man die Konkurrenz mit dem neuen Topmodell sogar. Und das deutlich. Denn Huawei hat sich nicht lumpen lassen und versucht keinesfalls, nur mit ein oder zwei Topwerten zu punkten. Man geht in die Vollen und dreht in jeder Hinsicht an der Zahlenschraube. Ob Display, Chipsatz, Kamera, Gehäusekonstruktion oder Akkueigenschaften, überall legt Huawei spürbar zu. Dass das nicht nur leeres Gerede ist, zeigen die hervorragenden ersten Testresultate. Es gibt aber durchaus auch berechtigte Kritik.Die wohl wichtigste Neuerung: Der Akku
Es ist verständlich, dass sich die meisten Berichterstatter auf die offensichtlichen Änderungen an Display und Kamera stürzen, doch wir möchten den Blick viel lieber auf ein Detail lenken, das bislang wirklich einmalig ist: die Ladegeschwindigkeit des neuen Smartphone-Riesen. Denn der ist mit 4.200 mAh nicht nur ausgesprochen groß dimensioniert und verspricht – auch aufgrund des nagelneuen, sparsamen Prozessors – lange Laufzeiten, er wird auch in nur 30 Minuten wieder bis auf 70 % geladen. Wie das möglich ist? Huawei verwendet ein neues Netzteil, welches mit sagenhaften 40 W Energie in die Zelle pumpt. Bei bisherigen Netzteilen bewegt man sich bislang bei 10 bis 15 W. Nie zuvor war es leichter, ein Top-Smartphone für einen ganzen Tag noch kurz vor dem Aufbrechen wieder aufzuladen.
Augenfällig: Das Display
Zuerst bemerken werden die meisten dagegen vermutlich das neue, mit 6,4 Zoll wieder sehr groß ausfallende Display. Nicht nur, dass Huawei hier das zuletzt sich verbreitende, ohnehin lange 18:9-Format noch einmal auf 19,5:9 streckt und damit echtes Kino-Feeling fördert, die Auflösung fällt mit 3.120 x 1.440 Pixeln auch unglaublich scharf aus. Ob das überhaupt nötig ist, darf zurecht gefragt werden, auch die derzeit umstrittene Notch am oberen Bildschirmrand könnte den einen oder anderen stören. Mit Sicherheit kann der Nutzer aber auch wieder normales Full HD einstellen, was dann deutlich akkuschonender ist. In jedem Fall wird zudem sofort auffallen, dass der Hersteller statt einem IPS- nun ein OLED-Panel verwendet: Satte Farben, tiefes Schwarz und eine hervorragende Seitenablesbarkeit sind damit sichergestellt.Immer mehr Linsen auf der Rückseite: Die Kamera
Eindrucksvollste Neuerung Nummer Drei ist die Kamera, die nun mit gleich drei Linsen kommt. Die Dual-Kamera ist tot, lang lebe die Triple-Kamera. Der Hauptsensor löst nun mit sagenhaften 40 Megapixeln auf, was an das legendäre Nokia 808 Pureview erinnert. Diese Pixelflut dient wie schon damals vor allem dazu, einen digitalen Zoom ohne Schärfeverlust zu ermöglichen. Man kann also das ganze Bild mit 40 Megapixeln aufnehmen, es aber dann mit platzschonenden 12 Megapixeln abspeichern oder einen Ausschnitt daraus abspeichern – der dann immer noch 12 Megapixel auflöst.
Durch die Zusammenfassung von mehreren Pixeln zu einem kann zudem das lästige Bildrauschen verhindert werden. Als Ergänzung stehen dem Hauptobjektiv noch eine Ultra-Weitwinkel-Linse mit 20 Megapixeln und eine Telefokus-Linse mit 8 Megapixeln zur Seite, die jeweils für spezielle Bildmotive genutzt werden können. Auch die Frontkamera beeindruckt mit 24 Megapixeln Auflösung und macht in ersten Tests eine gute Figur.