Starthilfekabel sind ein relativ einfacher Weg, um einen startunwilligen Motor zum Anspringen zu bewegen. Bevor man die beiden Kabel hervorholt, muss allerdings klar sein, dass eine schwache Batterie die Ursache für die Arbeitsverweigerung des Triebwerks ist. Außerdem wird eine Spenderbatterie benötigt.
Höherer Kabelquerschnitt für Diesel und große Benziner
Kälte und Kurzstrecken mit hohem Stromverbrauch können eine Batterie im Laufe des Winters in die Knie zwingen. Wenn der Motor aus diesem Grund nicht anspringt, sind Starthilfekabel eine schnelle und vergleichsweise erschwingliche Lösung des Problems. Beim Kauf ist darauf zu achten, dass der Kabelquerschnitt zur Größe des Motors passt. Für die meisten Pkw genügt ein Kupferkabel mit 16 Quadratmillimetern Querschnitt. Ab einer Hubraumgröße von etwa 2,5 Litern empfiehlt sich ein Kupferkabel von 25 Quadratmillimetern; auch große Diesel sind mit einem dickeren Kabel gut bedient. Für Kleintransporter sollte man zu Kupferkabeln mit 35 Quadratmillimetern Querschnitt greifen. Aluminiumkabel, die den Strom weniger gut leiten, benötigen einen deutlich größeren Querschnittt. Statt eines 25-Quadratmillimeter-Kupferkabels kann man ein 40-Quadratmillimeter-Alu-Kabel einsetzen. Die Überbrückungshilfen aus Aluminium sind allerdings weniger flexibel und daher störrischer zu handhaben.
Überhitzung droht
Ein großer Querschnitt ist zudem bei längeren Kabeln von Vorteil, da sonst das Kabel durch den wachsenden Widerstand überhitzt. Dass diese Gefahr tatsächlich besteht, hat die „Auto Bild“ bei einem Test herausgefunden: Sie hat beim
Filmer 200 Ampere erschreckende hohe Temperaturen von 126°Grad gemessen und das Produkt als „mangelhaft“ bewertet. Bei Starthilfekabeln handelt es sich meist um Importware, die über Vertriebsfirmen auf den hiesigen Markt gebracht wird. Der eigentliche Hersteller bleibt oft unbekannt. So stammt das
Einhell BT-BO 25 A aus China, erhält von den Nutzern aber positive Rezensionen und ist für schmale 20 EUR im Einzelhandel erhältlich. Unter den Kabeln finden sich auch „Blender“, die einen eher dünnen Stromleiter mit einer dicken Isolierung kaschieren. Bessere Kabel sind mit einem Überspannungsschutz ausgestattet, der die empfindlichen Teile der Autoelektronik vor auftretenden Spannungspitzen bewahren. Ein solcher Spitzenspannungsschutz ist auch separat erhältlich, etwa von AEG für rund 10 EUR.
Suche nach dem Stromspender
Ohne eine weitere Batterie, die Strom spenden kann, ist auch das beste Starthilfekabel nutzlos. Wenn man wiederholt frühmorgens den Nachbarn aus dem Bett klingelt und um Starthilfe bittet, wird dieser vermutlich bald genervt abwinken. Im schlimmsten Fall ist im näheren Umkreis kein Fahrzeug mit intakter Batterie verfügbar, etwa auf einem abgelegenen Parkplatz oder bei einsamer Wohnlage. Zwar kann man ein Taxi rufen, dessen Batterie den notwendigen Strom liefert, doch dies ist auf Dauer eine teure Lösung. Denkbar ist eine Zweitbatterie, die man über eine Erhaltungsladung in ständiger Bereitschaft hält. Versagt die eigentliche Batterie aber in immer kürzeren Abständen und bleibt die Suche nach sonstigen Ursachen ergebnislos, so ist sie am Ende ihrer Lebensdauer angelangt und sollte ersetzt werden. Anleitungen zum richtigen Umgang mit Starthilfekabeln liefern die Automobilclubs, etwa auf der Website des
ÖAMTC.