Optisch, so beteuern jedenfalls immer wieder seine Käufer, mache der Cylinder Small schon einiges her, und auch die Primärfunktion, das Erhitzen von Wasser, erledigt das schmucke Ding. Trotzdem scheint der von Unold Elektro vertriebene Wasserkoch nicht gerade ein rundum gelungenes Produkt zu sein, den die Freude über das Gerät wird von ein paar Schwachstellen getrübt.
Der Hauptgrund für die Zuneigung der Kunden zu dem Wasserkocher von Unold liegt natürlich in dem Gehäuse, das zum größten Teil aus Edelstahl besteht. Das Material sieht, seinem Namen alle Ehre machend, tatsächlich edel aus, und da es sich mittlerweile auf breiter Flur unter den Küchengeräten durchsetzt, passt der Unold sehr gut in eine mit weiteren Edelstahlgeräte bestückte Küche hinein. Allerdings hat die schmucke Optik auch einen gewichtigen Nachteil. Denn da die Gehäusewand nicht mit einer zusätzlichen hitzeisolierenden Schicht versehen ist beziehungsweise eine zweite Gehäusewand fehlt, wird der Unold an der Außenseite unangenehm heiß. Dies könnte sich nicht nur in Familien mit Kindern als kaufentscheidendes Manko herausstellen, denn auch Erwachsene schätzen es nicht unbedingt, wenn sie sich die Finger aus Versehen verbrennen. Darüber hinaus spielt der Entriegelungsmechanismus, der für die einhändige Öffnung des Deckels verantwortlich ist, bei etlichen Modellen viel zu schnell verrückt. Der Deckel beginnt zu klemmen und lässt sich daher nur noch manuell öffnen beziehungsweise, weit ärgerlicher, muss zum Einfüllen des Wasser von Hand geöffnet gehalten werden. Diese Schwachstelle des Deckelmechanismus scheint bei mehreren aktuellen Wasserkochern des Herstellers aufzutreten, Käufer berichten von denselben Problemen etwa beim Unold Blitzkocher Pisa und der Big-Version des Blitzkochers Cylinder mit 1,7 Liter Fassungsvermögen – die Small-Version bringt nur 1,2 Liter Wasser zum Kochen. Apropos „Blitz“-Kocher: So fix, wie der Namenszusatz es suggeriert, scheint der Wasserkocher des Herstellers übrigens ebenfalls nicht unbedingt zu sein. So lange allerdings keine konkreten Messergebnisse vorliegen, haftet diesem Verdikt einiger Käufer noch das Etikett „subjektiv“ an.
Insgesamt betrachtet hinterlässt der Wasserkocher von Unold daher keinen guten Eindruck. Relativ viele Käufer zeigen sich enttäuscht über das Gerät, das weder mit seiner Leistung noch in puncto Materialgüte und Verarbeitung restlos zu überzeugen wusste – allerdings mit rund 25 EUR (Amazon) für einen Küchengerät aus Edelstahl auch nicht gerade teuer zu stehen kommt. Potenzielle Kunden sollte ihm daher mit einer gänzlich anderen Erwartungshaltung begegnen als etwa seinem Pendant aus der Allure-Serie von Russell Hobbs, der sich in Tests bravourös geschlagen hat, das Wasser dank „brachialer“ 3.000 Watt (Magazin "Haus & Garten Test") tatsächlich blitzschnell zum Kochen bringt, außerdem tiptop verarbeitet ist – mit 55 EUR (Amazon) jedoch mehr als das Doppelte kostet.
15.03.2012