Ehrliche Ultra-HD-Schärfe ohne HDR-Optionen
Der Toshiba 49U5766DA passt mit einer Bildschirm-Diagonale von 124 Zentimetern besser in Wohnräume mittleren Zuschnitts als die in Verbindung mit der Ultra-HD-Auflösung beliebten, üppiger dimensionierten Fernseher. Er ist mit einem Direct-LED-Display ausgestattet, welches Farben und Kontraste besonders natürlich reproduziert. Was speziell im Vergleich mit den in dieser Klasse verbreiteteren Edge-LED-Panels auffallen könnte. Jedoch genügt seine Helligkeit nicht für die Umsetzung von „High Dynamic Range“-Bewegtbildern, die eine noch stärkere Differenzierung von Farben und Kontrasten ermöglichen. Steht Material mit nativer 4K-Auflösung zur Verfügung - rar, aber zu beziehen von Streaming-Diensten wie Netflix - ist das fast egal, denn dessen Qualität und Schärfe wirkt hier auch ohne HDR-Sahnehäubchen überwältigend. Das die Nutzung der SmartTV-Funktionalitäten organisierende Betriebssystem und das „Toshiba Smart Portal“ sind okay, die strukturellen Eigenheiten und zögerliche Annahme von Eingaben erträglich.
Gute Verarbeitung, mittelgute Software
Klassische Fernsehsender sind via Kabelnetz, Satellit oder Antenne empfangbar, via DVB-T2 HD ausgestrahlte Programme schließt das mit ein. Content, der niedriger auflöst als mit 4K, wird sauber hochgerechnet, um den Display-Merkmalen entsprechen zu können. MEMC oder „Motion Estimation Movement Compensation“ nennt sich eine weitere Methode, die auf Interpolation beruht. Sie bewirkt durch das Einfügen von Zwischenbildern eine gefälligere Darstellung bewegter Bildelemente. Abspiel-Gerätschaften wie Blu-ray-Player und USB-Speichermedien lassen sich problemlos andocken, für mobile Devices wie Smartphones darf man aufs WLAN-Modul zurückgreifen. Im Schnittstellen-Bereich sind der Form nach also keine Lücken zu erkennen - allerdings stellt sich heraus, dass die USB-Ports nicht fürs Recording einsetzbar sind. Der Sound der integrierten Verstärker-/Lautsprecher-Kombination mit einer Ausgangsleistung von 2 x 10 Watt RMS gewinnt durch den ebenfalls verbauten Subwoofer nicht merklich, externe Audio-Komponenten schaffen auf Wunsch Abhilfe. Zu den von der Audio-Abteilung interpretierbaren Codecs gehören unter anderem Dolby Digital Plus, DTS HD und DTS TruSurround.
Letztlich eine Design-Frage
Der Design-Geschmack des Kunden wird den Ausschlag geben müssen, ob dieser sich bei einem Kurs von rund 490 Euro für oder gegen den Apparat entscheiden sollte. Technisch betrachtet sind für weniger Geld komplettere Fernseher erhältlich, trotz der zunächst berückenden Bildqualität. Zwar mögen das Weglassen von HDR-Kompatibilität und USB-Aufnahme-Anwendungen nicht jeden stören. Doch kostet etwa ein Modell wie der LG 49UJ635V, mit deutlich frischerem Innenleben, bei manchen Händlern nur circa 530 Euro.