Für wen eignet sich das Produkt?
Im Segment der Bluetooth-Kopfhörer mit Smartphone-kompatibler Headset-Funktion ist der Master & Dynamic MW60 eine außergewöhnliche Erscheinung. Audio-Geeks, Design-Kundige und Musikliebhaber bekommen bei seinem Anblick gleichermaßen Herzklopfen - obwohl er nicht für alle Anwendungen die praktischste Lösung ist. Die Formgebung mit klassischem Kopfbügel orientiert sich ein bisschen am Industrial Style, zugleich vermitteln die verwendeten Materialien und deren Verarbeitung eine gewisse Vornehmheit. Die ersten Höreindrücke, kabelgebunden wie drahtlos, bestätigen diesen Dualismus auf der akustischen Ebene. Dynamischen Stücken fehlt es nicht am Punch, dennoch werden mit den 45-Millimeter-Neodym-Treibern zarteste Einzelheiten des Klanggeschehens wahrnehmbar. Eine aktive Geräuschunterdrückung ist nicht vorhanden, alleine die geschlossene und das Ohr vollständig umschließende Konstruktion soll die Abschirmung von Umweltgeräuschen besorgen.
Stärken und SchwächenÄußerlich dominieren Leder, Stahl, Aluminium. Der sparsame Umgang mit Kunststoffen macht das Modell schwerer, nicht ideal als Sport-Begleitung. Dennoch ist der Tragekomfort hoch, angeblich sieht es lediglich für Nutzer mit kleineren Köpfen anders aus. Vielleicht ist die passive Geräusch-Isolation deshalb geringfügig weniger effektiv als bei manchen geschlossenen Konkurrenten. Die erzielbare Klangqualität wird durch die Betriebsart limitiert: Mit angestecktem Kabel bewegen sich Lauschende bereits locker in audiophilen Sphären, nicht nur mit leerem Akku weicht man darum gerne darauf aus. Dank niedriger Impedanz stimmt auch an Mobilgeräten die Lautstärke. Drahtlos verhilft der aptX-Codec zu einem verlustarmen Hörerlebnis, ohne aptX-tauglichen Zuspieler ist der Sound aber ebenfalls äußerst passabel. Zwar ist das Akku-Durchhaltevermögen mit um die 16 Stunden eher mau, dafür lässt die Hör-Apparatur in Sachen Bluetooth-Reichweite so ziemlich den gesamten Wettbewerb hinter sich. Zuvor dürfte das Pairing mit dem jeweiligen Zielgerät nervenschonend gut geklappt haben. Übrigens erlaubt ein Mikrofon das Führen von Telefongesprächen bei bester Sprachverständlichkeit. Einen Faltmechanismus fürs transportfreundliche Schrumpfen hätte man dem ursoliden Ding hingegen fast nicht zugetraut.
Preis-Leistungs-VerhältnisObwohl das Audio-Delikatessen-Label aus New York City erst seit 2014 existiert - ein Geheimtipp ists nicht mehr. Aber noch unbekannt genug, um gegenüber Spezialitäten-Jägern eine Exoten-Prämie zu rechtfertigen: Je nach Farb-Variante sind Amazon ungefähr 500 bis 570 Euro zu überlassen. Nicht zu viel für Stilisten, die über größere Funk-Distanzen eine stabile Wohlklang-Verbindung wünschen. Und keine Service-Probleme fürchten. Der britische Marshall Monitor Bluetooth bedient zumindest die Geschmacksrichtung schon für um die 230 Euro.