Langzeittest Eflite Carbon Z Splendor
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Vorteile:
einfache Bedienung, einfacher Aufbau, Design ist gut, einfach zu fliegen, hervorragende Kunstflugeigenschaften, robuster Z-Schaum, ausreichend Platz für Akkus, Telemetrie und sonstige Spielereien
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Nachteile:
Servos, geringer BEC Strom
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Geeignet für:
draußen, Fortgeschrittene, Profis
Ich hatte nie vor, mir ein Flugmodell zu kaufen, das ich für den Transport zerlegen müsste. Dann wurde er aber online so unverschämt günstig angeboten, dass ich unbedingt zuschlagen musste. Akkus konnte ich vom Blade 500 3D einfach übernehmen.
Geliefert wurde ein schlichter, großer, brauner Karton, der geöffnet werden wollte. Zum Vorschein kam der klassisch bunt bedruckte Karton, wie man es von anderen Produkten der Firma Horizon Hobby kennt. Dieser verpackte die gut dimensionierten Styropor-Formteile, die alle Teile schützten, die es für den Aufbau benötigt.
Das Herauslösen von Rumpf, Flächen, etc. benötigte genauso viel Zeit wie der komplette restliche Aufbau des Modells. Etwas nervig war hierbei nur, dass man die Schrauben selbst seinem Bestimmungsort zuweisen musste und die Anleitung nicht eindeutig definierte, welche Schraube wohin gehört.
Dann der nächste Schreck. Bei Inbetriebnahme fiel mir gleich ein defektes Servo auf, das bei Mittelstellung stark knirschte. Aber das konnte leicht behoben werden. Händler kontaktiert --> neues Servo erhalten.
Der Erstflug war dann ein Kinderspiel. Das gute Stück fliegt sehr stabil und zu keiner Zeit kritisch; machte richtig Laune.
Schnell dachte ich mir aber, dass da Speedmäßig noch nicht ganz das Ende erreicht ist und habe dem Flieger einen APC 14x8.5 Prop spendiert, was allerdings den Regler an seine Grenzen bezüglich BEC Leistung gebracht hat. Kurzerhand habe ich ein YEP BEC eingebaut, das dieses Problem hervorragend beseitigt hat.
Nach ca 5 Flügen fing dann das Seitenruder an im Stand und Flug sehr schnell zu vibrieren, was aber keine Einschränkung in der Funktion mit sich führte. Nach dem 40. Flug hat mein Vertrauen in die serienmäßig verbauten Servos rapide abgenommen, als plötzlich mitten im Flug ein Servogetriebe dessen Zähne verlor und ich mit Glück noch sauber landen konnte.
Mittlerweile habe ich alle Servos gegen Corona DS339HV getauscht, die deutlich Stärker und günstiger sind als die von Eflite, aber vor Einbau erstmal gründlich auf deren Lötstellen überprüft werden müssen. Hatte am Motor des einen Servos eine kalte Lötstelle.
Insgesamt ist das nun, nach 16 Jahren Modellsport, mein Favourit. Gute Langsamflugeigenschaften. Mit GPS auf max. 170 km/h gemessen, also auch recht flott unterwegs und macht einfach jede erdenkliche Kunstflugfigur ohne zu murren mit. Die Antriebseinheit bietet deutlich mehr Schub als Modelleigengewicht, somit sind endlose, senkrechte Steigflüge Splendors leichteste Übung.
Durch das AS3X sind Landungen auf kleinstem Raum möglich, da man ihn in 3D Einstellungen extrem langsam machen kann und kleine Stömungsabrisse über die Tragflächen durch das Stabisystem recht gut ausgeglichen werden.
Messerflug auf Grashöhe ist auch für Gelegenheitsflieger nach kurzer Zeit möglich. Der Flieger hat nach den kleinen, kostengünstigen Umbauten mein vollstes Vertrauen und ist, trotz seiner Größe, mein Modell, das fast ausnahmslos IMMER dabei ist. Zerlegt passt er auch super in einen VW POLO 6R. Die Kopfstützen der umgeklappten Rückbänke arretieren die Räder. Einen Großen Gummiring drüber gezogen und er hält sehr sicher an seinem Platz.
Ich würde mir den Splendor jederzeit wieder holen und hat sein Schattendasein in der Modellbauszene nicht verdient. Er ist eben den meisten zu groß und für diejenigen, die 3m Kunstflieger haben eine Art "Spielzeug", das er allerdings keineswegs ist.
Freu mich immer wieder, mich zum Kauf entschieden zu haben und kann ihn auch wirklich weiterempfehlen.
Voraussetzung ist natürlich der Besitz von passenden Akkus, Fernsteuerung und Ladegerät.
Daumen hoch für diesen Spaßbringer
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