Fahrradkurier in der Stadt

Lebensmittel-Lieferdienste: Fleisch zu warm zugestellt?

Nach einem langen Tag freut man sich auf einen gemütlichen Abend zu Hause – wäre da nicht noch der Einkauf, der erledigt werden muss. Der Weg zum nächsten Supermarkt oder zur Drogerie, um Kühlschrank und Co. wieder mit dem Nötigsten auszustatten, wird dann nur zähneknirschend in Kauf genommen und scheint besonders mühsam. Glücklicherweise bieten Bringdienste bereits in vielen Städten Abhilfe. Stiftung Warentest hat einige dieser Dienste getestet. Wir geben Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Ergebnisse – und die sind in einigen Fällen bedauerlicherweise nicht sonderlich appetitlich.

Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick

Sieger mit „gut“:

  • Bringmeister
  • Rewe

Schlusslicht mit „befriedigend“:

  • getir

So hat die Stiftung Warentest getestet

Die Lieferdienste, die die Stiftung Warentest für ihren Test ausgewählt hat, lassen sich in zwei Kategorien unterteilen:

  • Konventionelle Lieferdienste (liefern in Stunden)
  • Schnelllieferdienste (liefern in Minuten)

Zu den konventionellen Lieferdiensten, die in der Maiausgabe (2023) des Fachmagazins getestet wurden, gehörten Bringmeister, Rewe und Flaschenpost. Zu den Schnelllieferdiensten zählten Anbieter wie Flink, Gorillas und getir. In den Städten München, Düsseldorf und Berlin bestellten Testhaushalte jeweils einen exakt gleichen Einkauf, der unter anderem Getränke, gekühlte und nicht gekühlte Lebensmittel enthielt. Die Testkriterien von Stiftung Warentest umfassten den Lieferservice, Bestell- & Zahlungsservice, den allgemeinen Kundenservice, den Schutz persönlicher Daten und Mängel in den AGB. Das Magazin befasste sich auch mit der Unternehmensverantwortung der Lieferdienste hinsichtlich sozialer und ökologischer Aspekte sowie den Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter:innen.

Kühlkette bleibt auf der Strecke

Die Schnelllieferdienste machten ihrem Namen im Test alle Ehre: Die Tester:innen mussten in keinem Fall länger als 36 Minuten auf ihren Einkauf warten. Bei Flink und Gorillas waren die Rider besonders zackig unterwegs. Mit maximal 24 Minuten ist bei Flink der Name also tatsächlich Programm. Ein Gorillas-Kurier belieferte im Test sogar nach nur 10 Minuten Wartezeit. Exakt wie gewünscht kamen die Produkte jedoch bei keinem der Anbieter an.
Unappetitlich und gefährlich: Bei Flink und getir war das georderte Fleisch mit einer Temperatur von 14 Grad Celsius zu warm, während sich Gorillas mit einer beschädigten Fleischverpackung ebenfalls nicht rühmen konnte.
Möchten Sie bei der Temperatur der gelieferten Kühlwaren kein Risiko eingehen, empfiehlt es sich, wie die Testergebnisse bestätigen, den Schnelllieferdiensten den Rücken zu kehren. Tadellos gekühlte Produkte in einwandfreiem Zustand lieferte einzig und allein der Supermarkt-Riese Rewe, dessen Liefergebühren jedoch mit bis zu 5,90 Euro im Vergleich am teuersten ausfallen können, sofern kein günstigeres oder kostenloses Zeitfenster in der App ausgewählt wird.

Diese Tüte wurde umweltschonend geliefert. Gorillas setzt bei der Lieferung auf E-Fahrräder, die zum Großteil mit Ökostrom betrieben werden.

Sind alle gewünschten Produkte lieferbar?

Die Stiftung Warentest prüfte auch, ob die gewünschten Produkte oder akzeptable Alternativen verfügbar waren. Dies konnte im Test kein Lieferdienst vollends gewährleisten. Die Testsieger Bringmeister und Rewe schnitten im Vergleich am besten ab. Sie boten obendrein das umfangreichste Sortiment an. Deutlich kleiner fiel das Angebot bei den Schnelllieferdiensten aus, die auf Engpässe zudem nicht immer mit passenden Alternativprodukten reagieren konnten.

Sollte ich Trinkgeld geben?

Das Personal der Lieferdienste erhält häufig nicht viel mehr als den Mindestlohn. Einige Anbieter wie z. B. Flaschenpost, Rewe und Gorillas arbeiten zudem mit Leistungsboni, die an die Kundenzufriedenheit und Anzahl der Auslieferungen gekoppelt sind. Trinkgeld bessert das Gehalt auf und ist angemessen, vor allem, wenn auch schwere Lieferungen bis an die Wohnungstür gebracht werden. Bei Gorillas und Flink können Sie Trinkgeld bequem in der App bezahlen – es wird zu 100 % an die Lieferant:innen weitergeleitet.

Zum vollständigen Test

Die wichtigsten Eckdaten zu den getesteten Lieferdiensten

Bringmeister.de:

Liefergebiete: Berlin, München, Augsburg, Ingolstadt, Potsdam, Bernau bei Berlin, Königs Wusterhausen, Fürstenwalde an der Spree
Liefergebühren: variieren je nach Lieferzeit zwischen 0 € bis 2,99 €
Mindestbestellwert: 40 € ohne Pfand

REWE:

Liefergebiete: abrufbar per Postleitzahl in der App
Liefergebühren: variieren je nach Liefertermin und Warenkorbwert zwischen 0 € und 4,90 €
Mindestbestellwert: variiert regional zwischen 35 € und 50 €

Flaschenpost.de:

Liefergebiete: Hamburg, Bremen, Berlin, Hannover, Braunschweig, Potsdam, Bielefeld, Münster, Recklinghausen, Bottrop, Kamen, Duisburg, Bochum, Essen, Düsseldorf, Langenfeld, Mönchengladbach, Aachen, Köln, Leipzig, Dresden, Frankfurt, Wiesbaden, Mannheim, Nürnberg, Augsburg, München
Liefergebühren: 2,90 € ab 29 € Bestellwert, 1,80 € ab 39 € Bestellwert, kostenlos ab 49 € Bestellwert, kann regional abweichen
Mindestbestellwert: 29 € ohne Pfand, kann regional abweichen

Flink:

Liefergebiete: Aachen, Aschaffenburg, Berlin, Bochum, Bonn, Bottrop, Braunschweig, Chemnitz, Darmstadt, Dortmund, Dresden, Duisburg, Düsseldorf, Erlangen, Essen, Frankfurt, Freiburg, Fürth, Hamburg, Hannover, Heilbronn, Kaiserslautern, Karlsruhe, Kassel, Kiel, Köln, Krefeld, Leipzig, Lübeck, Ludwigshafen, Magdeburg, Mainz, Mannheim, Mönchengladbach, Mühlheim a.d.R., München, Neuss, Nürnberg, Offenbach, Oldenburg, Passau, Potsdam, Regensburg, Stuttgart, Wiesbaden, Wuppertal
Liefergebühren: Varianz je nach Entfernung zum nächsten Flink-Standort, reduzieren sich je höher der Bestellwert ist, wird beim Check-out in der App angezeigt
Mindestbestellwert: richtet sich nach der Entfernung zum nächsten Flink-Standort, wird beim Check-out in der App angezeigt

Gorillas:

Liefergebiete: Augsburg, Berlin, Bonn, Bremen, Darmstadt, Dresden, Düsseldorf, Essen, Frankfurt am Main, Fürth, Hamburg, Hannover, Heidelberg, Karlsruhe, Köln, Leipzig, Mannheim, München, Nürnberg, Offenbach am Main, Stuttgart (belieferbare Stadtgebiete online in der Übersicht)
Liefergebühren: 1,95 €
Mindestbestellwert: 10 €, bei Bestellwert unter 20 € können je nach Standort aber auch Zuschläge (2,50 € bis 2,70 €) anfallen

getir:

Liefergebiete: Berlin, Dortmund, Düsseldorf, Hamburg, Köln, München, Nürnberg (belieferbare Stadtgebiete online in der Übersicht)
Liefergebühren: je nach Standort in der App einsehbar
Mindestbestellwert: je nach Standort in der App einsehbar

von Lea Lynn Asiklar

Fachredakteurin im Ressort Home & Life – bei Testberichte.de seit 2021.

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