Schul­ran­zen Test: Sicht­bar­keit im Stra­ßen­ver­kehr obers­tes Gebot

Das Wichtigste auf einen Blick:

Schulranzen im Test: Von Guten und Schlechten

Ob Scout, McNeill, Ergobag oder DerDieDas: Bei Schulranzen und Schulrucksäcken haben Sie eine riesige Auswahl. Doch mit Blick auf die Testergebnisse gibt es nur zwei Lager – die Guten und die Schlechten. Entscheidend ist, ob ein Schulranzen eine DIN-Plakette trägt. Nur wer einen solchen DIN-Ranzen kauft, sichert sich ein ergonomisches, praxistaugliches und vor allem verkehrssicheres Modell.

Für die Stiftung Warentest ist klar: Nur Schulranzen mit DIN-Plakette sind gute Ranzen

Tests zeigen:

• Ein Großteil der Modelle leuchtet tagsüber nicht grell genug. Die aktuelle Norm schreibt vor, dass 20 Prozent der Front- und Seitenteile eines Schulranzens grell und weithin sichtbar leuchten („fluoreszieren“) sollten, damit Kinder im Straßenverkehr sicher sind.
• Mit reflektierenden Elementen, dem sogenannten Katzenaugeneffekt, haben deutlich weniger Schulranzen im Test Probleme. Die Norm verlangt, dass 10 Prozent der sichtbaren Flächen eines Schulranzens mit solchen Katzenaugen-Flächen ausgestattet sein müssen.

Kinder haben keine Knautschzone. Damit sie auf dem Schulweg gut zu sehen sind, müssen ihre Ranzen grell leuchten– Stiftung Warentest im Februar 2019

Welche Farben weist ein verkehrssicherer Ranzen denn auf?

Neben den Farben Gelb und Orange sind inzwischen auch Pink und Gelbgrün erlaubt. Die Stiftung Warentest ist in dieser Hinsicht kompromissbereit, weil sie die Leuchtkraft ihrer Testmuster unabhängig von Norm-Farben untersucht. Doch längst nicht jeder bunte Ranzen schafft es auf einen vorderen Platz in den Testtabellen:

• So hat etwa der Scout Alpha Summer Green zwar selbstleuchtende Warnflächen, nach Meinung der Test-Profis leuchten diese tagsüber aber nicht grell genug.
• Noch eine Spur schlechter fällt das Fazit beim Schwestermodell Alpha Savage aus, das im Hellen überhaupt nicht leuchtet.
• Zwei anderen Ranzen-Pärchen geht es nicht anders: Der selbstleuchtende Scout Genius Wolrd Cup (DIN) schneidet gut, der Genius Country Fields mangelhaft ab.

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Schulranzen im Test: Was machen Testsieger besser?

Die besten Schulranzen auf dem Markt sind nicht nur sicher und bequem, sondern auch schadstofffrei und leicht zu reinigen. Ein Testsieger-Ranzen lässt sich leicht packen, verstauen und verschließen, hat weder Klemmstellen noch Kanten und wächst gut mit dem Kind mit.



Der fluoreszierende Ergobag Cubo Neo Edition Illumibär ist sehr gut verarbeitet und lässt sich leicht packen und verschließen; für die Redaktion der Stiftung Warentest gehört der Rucksack zu den besten im Test. Er eignet sich auch für kleine Erstklässler.

Ausstattung im Vergleich: Sichtbarkeit schlägt Ergonomie

Die Paraderolle der Besten ist nach wie vor die Warnwirkung im Straßenverkehr, die Sie meist an DIN-Plaketten wie beim Scout Alpha Commander (DIN), McNeill Champ (DIN) oder McNeill Ergo Light Pure Libelle (DIN) erkennen können. Schwachpunkte wie ein nur optional erhältlicher Hüftgurt beim Step by Step Touch 2 Space Pirate (DIN) fallen demgegenüber weniger ins Gewicht. Möchten Sie Ihrem Kind jedoch ergonomisch etwas Gutes tun, sollten Sie sich den Hüftgurt liefern lassen: Er nimmt das Gewicht auf und entlastet die Wirbelsäule.

Schadstoffe in Schulranzen: Kann Schule giftig sein?

Im Normalfall können Eltern nicht erkennen, ob ein Schulranzen besorgniserregende chemische Inhaltsstoffe enthält oder nicht. Nur aktuelle Testberichte geben Aufschluss darüber, ob der verarbeitete Kunststoff gesundheitlich unbedenklich ist. Ein erhöhtes Augenmerk der Testenden gilt dabei verbotenen Phthalat-Weichmachern oder anderen Giftstoffen vor allem in Tragegriffen. Diese Stoffe stehen im Verdacht, krebserregend zu sein – und werden in den Prüfreihen der Zeitschrift Öko-Test übrigens auch mit schöner Regelmäßigkeit gefunden. Überraschend oft strafen die Testmagazine ansonsten sehr gute Ranzen mit einem schlechten Testergebnis im Punkt Schadstoffe ab.

Wie schwer darf ein Schulranzen maximal sein?

Früher war an Schultaschen nur die Sichtbarkeit wichtig, bis die Leucht- zugleich auch Leichtranzen sein mussten und schließlich Fliegengewichte von um die 800 Gramm den Markt eroberten. Doch inzwischen nehmen die Expertinnen und Experten das Ranzengewicht nicht mehr so wichtig. Wenn Sie schwere Teile im Fach nah am Körper verstauen und darauf achten, dass der Ranzen gut sitzt, müssen Sie auch bei einem Zwei-Kilo-Ranzen von Ergobag oder Scout keine Haltungsschäden befürchten – das Zubehör und die Schulmaterialien noch nicht mit eingerechnet.

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Wie gut sind Schulranzen-Trolleys?

Die Idee vom Rücken-entlastenden Ranzentrolley, der das Gewicht auf den Boden verlagert, verlor spätestens mit dem Protest vieler Fachleute ihren Charme. Denn ein Schultrolley, den man wie eine Sackkarre ziehen kann, hat zwei Nachteile: Über Treppen und zum Einsteigen in den Schulbus muss Ihr Kind den Trolley allein per Armkraft heben; außerdem kommt es bei der Ziehbewegung zu einer unnatürlichen Drehung der Wirbelsäule und des Schultergelenks.
Auch die alte Regel, dass ein gefüllter Ranzen maximal 10 Prozent des Körpergewichts wiegen dürfe, gilt unter Sportwissenschaftler:innen als „wirklichkeitsfern“. Selbst das doppelte Gewicht ist nicht zu schwer, um Experten zu verschrecken. Denn das Gewicht eines Ranzens wirke zu kurz auf den Rücken, um dauerhafte Schäden zu verursachen, heißt es in der Zeitschrift „test“. Viel wichtiger sind gut eingestellte Schultergurte, die das Kind nicht ins Hohlkreuz ziehen.

Alltagstipp: Den Ranzen richtig tragen

• Einstellen: Damit Ihr Kind den Ranzen ergonomisch richtig tragen kann, stellen Sie das Gurtsystem und die Ranzenlänge so ein, dass der Schulranzen nicht über den Po Ihres Kindes reicht.
• Scheuerprobe: Schultergurte und Trage­riemen sollten nicht zu eng am Hals anliegen. Sonst können sie scheuern.
• Entlasten. Bevorzugen Sie einen Schulranzen mit Beckengurt. Er nimmt das Gewicht von den Schultern und verteilt es gleichmäßig auf die Körpermitte. Das entlastet Bandscheiben und Wirbelsäule.
• Rauf auf die Schultern: Ihr Kind sollte seinen Schulranzen immer auf den Schultern tragen, nicht am Tragegriff. Der ist nur zum Anheben gedacht.
• Rückennah packen: Verstauen Sie Schweres möglichst nah am Körper. Manche Schulranzen haben zu diesem Zweck ein zweites, rückennahes Hauptfach oder eine entsprechende Unterteilung. Das entlastet den Rücken und macht das Tragen bequemer.

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