Das Wichtigste auf einen Blick:
- gute Kühler erhöhen die Lebensdauer des Prozessors
- mitgelieferte Kühler sind für einfache Ansprüche ausreichend
- Wasserkühlung mit geringem Mehrnutzen für Normalnutzer
Viele CPU-Kühler von Drittanbietern fallen sehr groß aus. Ein geräumiges Gehäuse ist Pflicht! (Bildquelle: amazon.de)
Wie prüfen Testmagazine CPU-Kühler?
Testredakteure prüfen bei CPU-Kühlern wenig überraschend primär die
Kühlleistung. Vor allem
Onlinemagazine wie technic3d.com gehen dabei sehr ins Detail und testen den Kühler auch unter verschiedenen Bedingungen oder gar mit unterschiedlichen CPUs oder Spannungsstufen. Die resultierenden
Ergebnisse sind vor allem für Übertakter interessant, die beim CPU-Kühler maximale Effizienz benötigen. Neben der Kühlleistung spielt auch die
Verarbeitungsqualität eine wichtige Rolle: Die Kühlelemente müssen sauber abgeschliffen und die Kühllamellen gleichmäßig angeordnet sein. Hier geben sich die Hersteller aber inzwischen höchstselten die Blöße, weshalb die Wertungen hier generell positiv ausfallen. Bei vielen CPU-Kühlern sind bereits ein oder gar mehrere
Lüfter enthalten. Ist dies der Fall, so prüfen die Tester auch dessen Qualität, wobei die Lautstärke der ausschlaggebende Punkt ist. Weitere Aspekte, die von Tests beleuchtet werden sind die
Bauform (
In welche Gehäuse passt der Kühler?), die
Sockelkompatibilität (
Sind alternative Halterungen für ältere Sockeltypen dabei?) und die
Montage an sich. Zu guter Letzt spielt wie in vielen anderen Kategorien auch das Preis-Leistungs-Verhältnis eine Rolle bei der Bewertung, wobei diese sich bei den CPU-Kühlern meist aus dem Vergleich zu gleichartigen Konkurrenten ergibt.
Wonach richtet sich die Wahl des CPU-Kühlers?
Die Leistungsfähigkeit eines Computers hängt primär vom Prozessor ab, da dieser wie ein Motor im Auto arbeitet. Bei beiden entsteht eine große
Verlustwärme, die irgendwie gekühlt werden muss, damit kein Schaden erlitten wird – Hitze ist der Elektronik früher Tod. Die sogenannten
Boxed-Kühler, die vom Prozessor-Hersteller beim Kauf gleich mitgeliefert werden, sind
meist sehr laut und nicht sonderlich effizient in der Kühlleistung. Damit man sich die passende Kühlung nachkaufen kann, wurde jedem Prozessor ein TDP-Wert (Thermal Design Power) zugewiesen, der die Verlustwärme in Watt angibt.
Je kühler die Prozessorkerne unter voller Last arbeiten, desto langlebiger ist das PC-System.
Entsprechend der bereits erwähnten TDP-Werte der CPUs findet man diese Angaben auch bei den Kühlsystemen vor. Je nach PC-Größe und Einsatzzweck muss das passende Kühlsystem finden. Einerseits schränken die PC-Gehäuse die Größe des Kühlers und seiner Bauart ein und andererseits benötigen PC-Enthusiasten, die gerne die CPU übertakten (OC), besonders große und/oder leistungsstarke CPU-Kühler. Derzeit geht der Trend hin zu sehr kompakten Mini-PCs mit leistungsfähigem Innenleben. Hier muss man besonders auf die maximale Bauhöhe achten und unter Umständen Kompromisse eingehen.
Was macht einen Silent-Kühler aus?
Freunde besonders leiser Systeme wollen hingegen ihren Computer nach Möglichkeit lautlos betreiben und greifen gerne zu
Passivkühlern oder
Lüftern mit großem Durchmesser und niedrigen Drehzahlen. Damit die Wärme des Prozessors unmittelbar auf den Kühlkörper übertragen werden kann, ist ein maximaler Anpressdruck erforderlich. Deshalb bieten die meisten Hersteller ein Montagesystem mit Backplate (Rückhalteplatte) für die Mainboard-Rückseite an. Mit einfachen Push-Pins ist der Druck einfach zu gering. Die meisten modernen Gehäuse haben eine dazu passende Öffnung damit der Einbau erleichtert wird. Gleichzeitig ist die Anwendung von Wärmeleitpaste unumgänglich, um eventuelle Lufteinschlüsse zu eliminieren. Folglich ist die Baseplate auf der CPU aus vernickeltem Kupfer mit Hochglanzpolitur oder man wählt ein Modell, das den direkten Kontakt der Kupfer-Heatpipes mit der CPU bietet.
Braucht man mehr als nur den CPU-Kühler?
Hat man den geeigneten Kühlkörper für die CPU gefunden, der als Single- oder Twin-Tower sowie als Top-Flow konstruiert sein kann, fehlt nur noch die passende Bestückung mit einem bis drei
Lüftern. Dank der permanenten Weiterentwicklung der aerodynamischen Performance bekommt man inzwischen sehr hochwertige Lüfter angeboten. Neben einem mehr oder minder starken Luftdurchsatz spielt die Geräuschkulisse inzwischen eine tragende Rolle. Sogenannte PWM-Anschlüsse (Pulsweitenmodulation) mit 4 Pins sorgen für eine automatische Drehzahlregulierung, was gerade beim normalen Arbeiten im Desktop-Betrieb vorteilhaft ist. Eine Lüftersteuerung im PC-Gehäuse oder mittels Software des Mainboards kann ebenfalls für leistungsgerechte Kühlung sorgen.
Wie sinnvoll ist eine Wasserkühlung?
Die hohe Leistungsfähigkeit der modernen Luftkühlung hat die Wasserkühlung
ein wenig aus der Mode gebracht, die früher deutlich effizienter war. Lediglich solche Wasserkühlungs-Systeme, die aus hochwertigen Einzelkomponenten zusammengebaut werden, sind noch für extreme Übertakter interessant. Bei der Lautstärke nehmen sich die Systeme nichts mehr, da ja auch die Radiatoren aktiv gekühlt werden müssen. Viele Hersteller bieten All-in-one-Lösungen an, die wartungsfrei und fertig befüllt ganz einfach montiert werden können, aber deutlich mehr als eine Luftkühlung kosten.
Wer eine Wasserkühlung einsetzt, muss auf eine verstärke Gehäusekühlung achten. Der fehlende Luftstrom um den Prozessorsockel lässt gerade die Komponenten der Stromversorgung und Spannungsregelung auf dem Mainboard unnötig heiß werden, wenn es an frischem Luftstrom von außen mangelt.
Was ist bei passiven CPU-Kühlern zu beachten?
Was für die Wasserkühlung in puncto Gehäusebelüftung gilt, zählt auch bei den passiven Systemen. Die meist recht großen Kühlkörper sollten irgendwie von einem leichten Luftstrom gekühlt werden, was man ganz einfach durch sehr leise Lüfter mit guten Luftdurchsatz erreichen kann. Hilfreich sind auch Heatpipes aus Kupfer, die direkt mit der Gehäusewand in Kontakt sind und die Verlustwärme nach außen leiten können.