Gewöhnliche Armbanduhren haben nur einen Zweck: Sie sollen den Träger über die aktuelle Uhrzeit informieren. Dass Uhren auch mit der Zeit gehen und schlauer werden, zeigt die über den Internetdienst Kickstarter finanzierte Smartwatch von Pebble – ein modisches Accessoire für das Smartphone.
Viel Technik auf kleinem Raum
Das Herzstück der minimalistischen Uhr ist das 144 x 168 Pixel große E-Paper-Display. Der von E-Book-Readern wie dem Amazon Kindle bekannte Bildschirm zeigt jedoch nur zwei Farbstufen: schwarz und weiß. Die Technik ermöglicht den Einsatz auch am helllichten Tag. Zudem soll das Display gegenüber Kratzern und Brüchen möglichst resistent sein. Der integrierte, wiederaufladbare Akku soll mit einer Ladung länger als sieben Tage halten – obwohl das Display rund um die Uhr im Einsatz ist. Mitgeliefert wird ein USB-Ladekabel, über das der Akku direkt am PC oder per Ladegerät an der Steckdose aufgeladen werden kann. Durch das Interface wird mit vier physischen Druckknöpfen navigiert, die am Rahmen angebracht sind. Falls man die Vibration des Smartphones in der Hosentasche nicht spürt, wird diese über einen Motor auch an das Handgelenk weitergegeben. Eingehende Anrufe, E-Mails und Nachrichten sollten so nicht verpasst werden. Ein Beschleunigungsmesser (Accelerometer) versteckt sich ebenfalls unter dem Gehäuse. Eine Handbewegung reicht daher aus, um Benachrichtigungen auszublenden. Wer das Bedürfnis verspürt, unter der Dusche erreichbar zu sein, kann auch dieses befriedigen. Die Pebble ist bis 50 Meter wasserdicht. Mittels Bluetooth verbindet sich die Uhr mit dem Android- oder Apple-Smartphone. Blackberry, Windows Phone oder Palm werden momentan nicht unterstützt. Circa 5 bis 10 Prozent des Mobiltelefon-Akkus werden aufgrund der Bluetooth-Verbindung beansprucht. Für die mit Akkusorgen geplagten Smartphone-Nutzer ist dies eventuell kritisch.Eine Uhr, die vieles kann … und noch viel mehr
Die Spezifikationen alleine beeindrucken. Ein Blick auf die Funktionen lässt jedoch vermuten, dass ein Smartphone bald nicht mehr nötig sein wird: Neben Anrufen, E-Mails, Kalendereinträgen und SMS informiert das Accessoire auch über Facebook- und Twitter-Mitteilungen. Wem das noch nicht genug ist, der kann auch den Wetterbericht lesen oder die Wecker-/Timer-Features nutzen. Das Gerät ist höchst anpassbar. Die Kommunikation mit anderen Smartphone-Apps verwandelt die Uhr beispielsweise in einen Fahrradcomputer oder einen Golf Entfernungsmesser. Eingerichtet wird das Produkt über die offizielle App für Android und iOS. Die vielen vorhandenen Ziffernblätter können so geändert oder durch den Download neuer nochmals ergänzt werden. So kann jeder Nutzer dem Gerät seine individuelle Note verleihen. Fünf verschiedene Farben sowie das austauschbare Uhrenarmband tragen ebenso dazu bei.Fazit: Die Pebble E-Watch wird seit Anfang 2013 ausgeliefert. Bezogen werden kann sie über die Internetseite des Herstellers für 150 US-Dollar. Ob man jedoch schnell zu dem gewünschten Objekt gelangt, ist fraglich, da die Nachfrage sehr hoch ist. Die Uhr strotzt vor Funktionen, aber braucht man ein „Mini-Smartphone“ für das Handgelenk, mit dem man selbst nicht telefonieren oder schreiben kann? Ein kurzer Griff nach dem Smartphone in der Hosentasche reicht sicherlich auch.