Wer zurzeit für wenig Geld ein Netbook kaufen möchte, stößt unter Umständen auf das Angebot mit dem JAY-Tech 9901. Das "Mini-Notebook" wird derzeit im Discounter Netto oder Real angeboten - dahinter steckt allerdings so gut wie keine verwertbare Technik. Nicht einmal zum flüssigen Surfen reicht die Leistung.
Das JAY-Tech 9901 ist zwar mit WLAN und USB ausgestattet, kommt aber nicht mit allen USB-Geräten zurecht, weil das darauf installierte Betriebssystem keine aktuellen Geräte erkennt. Das verwendete Betriebssystem heißt zwar Windows CE 6.0, ist aber eigentlich für PDAs konzipiert und deswegen technisch nicht fähig, Programme für Windows-PCs auszuführen. Mit dem JAY-Tech 9901 wird man daher kaum Freude haben. Auf dem sieben Zoll-Bildschirm sind Webseiten auch kaum zu erkennen. Außerdem ist die Tastatur so klein, dass das flüssige Tippen erschwert ist. Der Aufbau von Webseiten erinnert an die Zeiten analoger Modems und der verbaute VIA-Prozessor mit nur 300 Megahertz könnte genauso gut in einem Einsteiger-Handy stecken. Den Miniatur-Arbeitsspeicher von 128 Megabyte vermutet man am ehesten im Computermuseum.
Für alle, die auf der Suche nach einem günstigen Netbook sind, gibt es derzeit unter 200 Euro noch kaum Angebote. Da heißt es entweder: Geduld haben, oder man schaut sich die Netbooks unter 300 Euro an - die besitzen nicht nur lesbare Bildschirme, sondern vor allem genug Rechenpower. Wenn es unbedingt ein Mini-Notebook sein soll, bietet das Hercules eCafé, das auch weitaus schicker aussieht, eine brauchbare Alternative zum JAY-Tech 9901. Das gibt es bei Amazon für 175 Euro und bietet einen schnelleren Prozessor, mehr Arbeitsspeicher und ein angepasstes Linux-Betriebssystem.
02.07.2010