HTC hat wie bereits erwartet den Mobile World Congress (MWC) 2011 zum Anlass genommen, sein erstes eigenes Tablet auf den Markt zu bringen – und überrascht dabei gleich in zweierlei Hinsicht. Zum einen wird das Gerät mit einem Stift ausgeliefert werden, zum anderen ist zumindest die WLAN-Variante angesichts der starken Ausstattung ausgesprochen günstig. Denn der Tablet PC wird ab Mai 2011 für nur 499 Euro erhältlich sein, die UMTS-Version später für deutlich teurere 699 Euro folgen.
Dass das HTC Flyer genannte Tablet mit einem Stift ausgeliefert wird, ist übrigens kein Nachteil. Im Gegenteil: Der Bildschirm reagiert trotz allem auf jede noch so leichte Fingerberührung. HTC hat lediglich den Stift für eine faszinierende Zusatzmöglichkeit beigelegt: Mit ihm können Bilder gezeichnet, flüchtige Notizen gemacht und Verträge unterzeichnet werden. Sogar Websites können damit beschrieben werden. Möglich macht dies ein Cloud-Computing-Dienst von HTC, der die einmal geschriebenen Anmerkungen immer wieder einblendet, wenn die Website erneut aufgerufen wird.
Damit lüftet sich auch das Geheimnis um die Bezeichnung HTC Scribe: So bezeichnet der Hersteller schlichtweg seine neue Technologie, die doch stark an die ursprüngliche Verwendung von Tablets im Grafiker-Bereich erinnert. Doch es bleibt nicht dabei. Zu den Features gehört mit HTC Watch auch ein neuer Videodienst, mit dem sich hunderte HD-Filme bekannter Filmstudios direkt auf das Tablet streamen lassen. Auch HTC OnLive ist ein solche Dienst; er dient dem Streamen von hochauflösenden Spielen auf den 7-Zoll-Bildschirm des Tablets.
Technisch betrachtet macht das Gerät ebenfalls eine gute Figur. Der Bildschirm bietet auf seine vergleichsweise kleine Bilddiagonale immerhin 1.024 x 600 Pixel Auflösung, was einer stolzen WSVGA-Auflösung entspricht. Zudem arbeitet in dem Tablet ein Qualcomm MSM8255, der zwar nicht mit zwei Prozessorkernen aufwarten kann, dafür aber auf 1,5 GHz hochgetaktet ist. Das ist derzeit die Spitze auf dem Tablet-Markt, wenngleich erst ausgiebige Vergleichstests zeigen werden, ob das nun einem 1-GHz-Dual-Core-Chipsatz überlegen ist oder nicht. Letzten Endes könnte sich das ungefähr ausgleichen, da Dual-Core-Prozessoren einer Faustregel nach etwa 50 Prozent mehr Leistung bringen als Single-Core-Chipsätze der gleichen Taktrate.
Zu den weiteren Merkmalen gehören eine Kamera mit 5 Megapixeln Auflösung, die von einem LED-Blitzlicht unterstützt wird, eine Videotelefoniekamera mit 1,3 Megapixeln und Bluetooth 3.0 sowie GPS. In der Version mit UMTS sorgt der HSPA-Datenbeschleuniger für Downloads von bis zu 14,4 MBit/s. Und damit das Ganze auch nicht allzu schnell wieder an die Steckdose muss, bietet der Akku immerhin 4.000 mAh Nennladung. Kurz gesagt: Das HTC Flyer bietet Technik vom Feinsten – und die optional mögliche Stiftbedienung könnte das Gerät zu einem echten Verkaufskracher machen.
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Stiftung Warentest
- Erschienen: 25.11.2011 | Ausgabe: 12/2011
- Details zum Test
„befriedigend“ (2,6)
„Bestes der Handlichen. Android-2.3-System eigentlich für Smartphones vorgesehen, trotzdem gute Handhabung. Gute Ausstattung an Büroanwendungen. Gute Kamera. Gute PC-Synchronisation mit PC-Programm HTC Sync von der HTC-Website. Der 32-GB-Speicher ist mit microSD-Karten erweiterbar. Gutes, sehr helles Display. Micro-USB-Anschluss für PC und zum Laden des Akkus. Kein HDMI. Eingabestift mitgeliefert, aber keine Handschrifterkennung oder Gerätesteuerung.“