Hardware Profile Plus 2-Rollen-Trolley (56 cm) 1 Test

Bei einem Koffer zeigt sich ein interessantes Detail nicht nur an seiner Selbstverständlichkeit, sondern an der viel überraschenderen Tatsache, dass es zur ihm mal ein Problem gab. Beim Plus 2-Rollen-Trolley von Profile, Testkandidat im Koffervergleich der ETM Testmagazin (7/2015), ist das ein Gepäckband im Kofferrücken, unter dem sich eine Zeitschrift einklemmen lässt. Das „gut“ im Qualitätsurteil der Warentester resultierte aber hauptsächlich aus der Summe von Einzelfaktoren, die ihn als „rundum soliden Koffer“ dastehen lassen.

Etwas krumme Außenmaße – sollen aber die IATA-Norm erfüllen
Gefragt waren vor allem Handhabung, Ausstattung, Leichtlauf und Gewicht - und in all diesen Disziplinen konnte das Zweiradmodell überzeugen. Der 37-Liter-Korpus ist 2,4 Kilogramm leicht bei einer Größe von etwas krummen 55 x 37 x 20 Zentimetern, die bei den meisten Airlines als Handgepäck akzeptiert werden sollte, künftig aber mit Vorbehalt rechnen müsste. Denn wie der Weltluftfahrtverband IATA vor kurzem vermeldet hat, dürfen Gepäckstücke, die mit in die Flugkabine genommen werden dürfen, nur noch 55 x 35 x 20 Zentimeter betragen. Ob sich der ewige Streit um das Handgepäck damit lösen lässt, ist derzeit noch unklar. Die Fluglinien Lufthansa, China Southern, Emirates und Katar haben aber angekündigt, die neuen Vorgaben bald umzusetzen.

Teleskopgriff zweistufig ausziehbar

Lässt man die schnöden Maße einmal außen vor, erfreut der Koffer mit seinem stabilen Stand auf je zwei Rollen und Standfüßen. Von den Rollen selbst wird berichtet, dass sie leichtläufig und robust sein sollen, sich aber im Verzicht auf Lenkbarkeit dann doch von der durchschnittlichen Konkurrenz unterscheiden. Solch eine Radkonstruktion zwingt vor allem in engen Zugabteilen zu Kompromissen. Statt dort den Koffer elegant vor sich herzuschieben, ist man gezwungen, ihn angekippt hinter sich herzuziehen – was je nach Durchgangsbreite zu Verhakungen mit den Rollen führen kann. Was Nutzer aber positiv bewerten, sind die beiden Raststufen des Teleskopgriffs, sodass unterschiedlich große Menschen den Koffer bequem ziehen können.

Solide Qualität, ansprechende Optik

Wenig Aufsehen erregend geht es weiter mit dem Innenleben des Koffers. Dort finden sich neben Gepäckgurt und -netz nur eine kleine Tasche im Kofferboden – das war es auch schon. Die Warentester ficht das aber nicht an. Die Punktabzüge lagen unterhalb der Wahrnehmungsschwelle, darunter auch die etwas erhöhte Empfindlichkeit des Koffers gegenüber Stößen. Tenor in den meisten Nutzermeinungen: für 139 Euro (Amazon) erhalte man hier einen Koffer, der sämtliche Erwartungen erfülle, leichtfüßig rolle und sehr robust sei. Auch optisch sei mit ihm jede Schlacht am Kofferband zu gewinnen – vor allem dank seiner geriffelten Oberfläche. Die gesamte Anmutung habe Solidität.