Organgesaft wird in ein Glas gefüllt Bild: Shutterstock / Billion Photos

Säfte: Fruchtige Erfrischung oder fade Enttäuschung?

Pur oder im Mix – welche Säfte bringen fruchtigen Genuss und welche bringen es weniger? Vorneweg: Preis und Hersteller bieten keine echte Orientierungshilfe, weder beim Geschmack noch bei den Inhaltsstoffen.

Apfelsäfte: Direktsäfte beim Geschmack vorn, Konzentrate nur mittelmäßig

Geschmacklich überzeugen Direktsäfte im aktuellen Apfelsaft-Vergleich der Stiftung Warentest am meisten. Konzentrate liefern oft nur ein „befriedigendes“ Geschmackserlebnis ab. Der Preis spielt keine Rolle: Die drei besten Direktsäfte im Test (Lidl/Solevita Premium Direktsaft Apfel naturtrüb, Wesergold Apfel Direktsaft naturtrüb und Edeka Apfel-Direktsaft naturtrüb) zählen gleichzeitig zu den günstigsten. Durchgefallen ist nur einer, der Demeter Apfelsaft naturtrüb von Alnatura. Grund: Die Warentester vermuten eine erhöhte mikrobielle Belastung der Früchte. Den kompletten Test können Sie hier abrufen.

Direktsaft und Konzentrat: Das ist der Unterschied

Beim Direktsaft wird der gepresste Saft – nach kurzem Erhitzen – gleich abgefüllt. Beim Konzentrat wird dem gewonnenen Saft durch Verdampfen das Wasser entzogen, bis eine sämige Konsistenz entsteht. Das erleichtert den Transport. Das so gewonnene Konzentrat wird anschließend mit Wasser verdünnt. Verlorengegangene Aromastoffe werden wieder zugeführt.

Birnensäfte: Geschmacklich meist überzeugend, einer mit zu viel Methanol

Reine Birnensäfte schneiden bei der Stiftung Warentest in der Gesamtwertung zwar durch die Bank nur mittelmäßig ab. Zur Abwertung führen aber meist nur Fehler bei der Deklaration, weniger geschmackliche Unzulänglichkeiten oder Schadstoffe. Einzige Ausnahmen: Albis Heimische Birne schmeckt den Testern zu fad und die Williams Christ Birne von Van Nahmen enthält zu viel Methanol. Bei den Birne-Apfel-Säften stoßen die Tester bei fast allen Produkten auf rundum gute Qualität. Nur Beckers Bester kassiert ein „Ausreichend“. Am meisten überzeugt Amecke.

Von der Stiftung Warentest geprüfte Birnensäfte

Orangensäfte: Auch Arbeitsbedingungen und Nachhaltigkeit im Fokus

Chemie und Geschmack stimmen im aktuellen Produktvergleich von Öko-Test bei fast allen geprüften Säften. Beim Nachhaltigkeitscheck wendet sich das Blatt aber: Nicht alle Hersteller können faire Arbeitsbedingungen in den Herkunftsländern der Früchte garantieren – Öko-Test empfiehlt Produkte mit dem „Rainforest Alliance“-Siegel. Auch bei der Verpackung gibt es Abwertungen. Viele Säfte werden in PET-Einwegflaschen abgefüllt. Immerhin greifen manche Hersteller auf Recycling-Plastik zurück.

Von Öko-Test geprüfte Orangensäfte

Säfte im Schadstoff-Check

Ein positives Fazit lässt sich aus allen aktuellen Fruchtsafttests ziehen: Schadstoffe sind nur selten ein Thema – wenn, dann am ehesten bei Säften aus PET-Flaschen, die schädliche Verbindungen enthalten können. Pestizide wurden in keinem einzigen der getesteten Produkte nachgewiesen. Fruchtsäfte enthalten aber von Natur aus viel Zucker. Übrigens: Obst können sie nicht ersetzen. Denn viele wertvolle Inhaltsstoffe landen im Trester. Falls Ihnen einmal nicht nach Obstessen ist: Direktsäfte stehen im Nährstoffvergleich besser da als Säfte aus Konzentrat und trübe besser als klare, gefilterte.

So viel Zucker ist im Saft

Fruchtsaft, Fruchtsaftkonzentrat, Fruchtsaftgetränk und Fruchtnektar – die Deklaration entscheidet, was hineindarf. Fruchtsaft und Fruchtsaftkonzentrat müssen zu 100 Prozent aus Frucht bestehen. Gesüßt werden darf per Verordnung nicht. Das ist auch nicht nötig, denn der Zuckeranteil liegt bei Apfel-, Birnen- und Orangensaft etwa auf dem Niveau von Cola. Mit zwei Gläsern haben Sie das empfohlene Tageslimit an Zucker erreicht. Bei Fruchtsaftgetränken und Fruchtsaftnektaren ist der Fruchtsaft-Anteil deutlich geringer. Der Rest wird mit Wasser und Zucker aufgefüllt.

Wie gut sind Bioprodukte?

Nur wenige Bio-Produkte leisten sich in den Tests auffällige Schwächen. Eine Abwertung gibt es für den bereits erwähnten Alnatura-Apfelsaft wegen der vermuteten mikrobiellen Belastung der Früchte sowie den Orangensaft 100 % Direktsaft von Bioladen und Direktsaft Orangensaft von Beutelsbacher, weil die Hersteller Lieferketten und faire Arbeitsbedingungen nicht ausreichend belegen können.

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von Daniel Simic

Fachredakteur im Ressort Home & Life - bei Testberichte.de seit 2014.

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