Frontlader-Waschmaschine vor türkisem Hintergrund (Bildquelle: istock / Choreograph)

Waschmaschinen: Öko, langlebig & günstig – geht das?

Alles wird teurer. Auch die Preise für Waschmaschinen haben im Durchschnitt um 10 Prozent angezogen. Besonders Waschmaschinen der sparsamsten Energieklasse A sind in der Anschaffung teuer. Am unteren Ende des Spektrums locken zwar deutlich günstigere, aber auch deutlich energiehungrigere Geräte. Gibt es einen guten Kompromiss, der budget- und umweltfreundlich ist?

Eine Frage der Perspektive: Die A-Klasse lohnt sich (nicht)

Jede Kilowattstunde, die nicht verbraucht wird, ist eine gute. Insofern sind Waschmaschinen, die mit der besten Energieeffizienzklasse A ausgezeichnet sind, natürlich besonders nachhaltig und lohnen sich aus Umweltschutz-Sicht immer.

Wie viel Energie verbraucht wird, können Sie auf dem EU-Label bzw. bei uns im Datenblatt nachlesen. Die Werte beziehen sich auf 100 Durchläufe im Eco-Programm. Angezeigt wird zusätzlich der Wasserverbrauch pro Eco-Waschgang.

Waschmaschine: Anschaffungskosten und Unterhaltskosten im Vergleich aller Energieeffizienzklassen

Für unsere Grafik haben wir den Wasserverbrauch auf 100 Waschgänge hochgerechnet und die Unterhaltskosten (Wasser/Strom) gestapelt. Dafür haben wir uns auf die beliebten 7 bis 8 Kilogramm fassenden Waschmaschinen ab 2019 aus unserer Datenbank konzentriert. Die Erkenntnisse lassen sich aber problemlos auf andere Waschmaschinen-Größen übertragen.

Eine gute Nachricht: Den Wasserverbrauch können Sie bei Ihrer Kaufentscheidung im Prinzip außer Acht lassen, denn die Unterschiede zwischen den Waschmaschinen-Klassen sind marginal: 44,5 Liter werden im Schnitt für einen Waschgang aufgewendet.

Anders sieht es bei dem Kilowattstunden-Verbrauch für 100 Eco-Waschgänge aus. Während Klasse A mit rund 47 Kilowattstunden hinkommt, benötigt die schwache Klasse F mit knapp 90 Kilowattstunden fast doppelt so viel Energie. Für die schwächste Klasse G fehlen uns Daten – zum Glück, möchte man sagen: Denn selbst Waschmaschinen für unter 300 Euro schaffen es mindestens in Klasse F.

Doch Achtung: Läuft Ihre Waschmaschine mit Energieeffizienzklasse F regelmäßig vier- bis fünfmal in der Woche, was bei Familien nicht selten der Fall ist, legen Sie langfristig obendrauf. Denn bei etwa 220 Waschgängen im Jahr haben Sie Mehrkosten von fast 36 Euro gegenüber Klasse A. Anschaffungskosten plus Unterhaltskosten liegen auf zehn Jahre gerechnet also über denen von einem durchschnittlichen Klasse-A-Gerät. In die Rechnung nicht einmal einkalkuliert ist ein wahrscheinlich weiter steigender Strompreis. Selbst eine Waschmaschine mit an sich ordentlicher Energieeffizienzklasse D, ist – so kalkuliert – kaum mehr günstiger als Klasse A.

Unabhängig davon, für welches Gerät Sie sich am Ende entscheiden: Waschen Sie möglichst oft im Eco-Waschgang (40/60 Grad Celsius) und nutzen Sie das Fassungsvermögen Ihrer Waschmaschine aus. Was vielen nicht klar ist: Tatsächlich verbrauchen die häufig um vier Stunden laufenden Öko-Programme weniger Energie als Kurzprogramme, die die Waschtemperatur schnell hochheizen müssen und Ihre Kleidung oft in unter einer Stunde waschen.

Nicht nur energieeffizient, sondern auch haltbar sollte die Waschmaschine sein

Längst nicht alle Waschmaschinen werden zehn Jahre alt, leider. Auf unserer Webseite können Sie nach nachweislich langlebigen Maschinen filtern. Diese haben den Stresstest der Stiftung Warentest, in dem eine zehnjährige Nutzung simuliert wird, mit „Sehr gut“ bestanden. Zusätzlich sind sie mit verschleißarmem Invertermotor ausgestattet, auf die Hersteller in der Regel zehn Jahre Garantie geben.

Interessant ist, dass die langlebigen Waschmaschinen mit 7 oder 8 Kilogramm Fassungsvermögen, die in den letzten drei Jahren getestet wurden, ausschließlich in die Energieklassen A bis C fallen.

Ein Kompromiss für Umwelt und Portemonnaie kann also sein, dass Sie zu solch einem Gerät der Energieklasse B oder C greifen – und somit das Beste aus drei Welten vereinen: einen recht moderaten Energieverbrauch, eine lange Haltbarkeit und ein im Vergleich zu Klasse A geringeren Anschaffungspreis. Bonus: Diese Geräte sind beim Schleudern oftmals auch noch besonders leise.

Unsere Empfehlungen:

Testsieger: Bosch Serie 6 WUU28T40

Preis-Leistungs-Tipp: Beko WTC81465S

Und Toplader?

Hier ist die Auswahl der familienfreundlichen Maschinen, die 7 oder gar 8 Kilogramm fassen, klein. Ein Tipp ist der Midea-Toplader TW 5.72i diN, bei dem Sie allerdings das sehr laute Schleudern in Kauf nehmen müssen.

Gut beraten mit der Stiftung Warentest

  • Waschmaschinen (10/2022): „Saubere Leistung“
  • Waschmaschinen (11/2021): „Billig gerät ins Schleudern“
  • Vollwaschmittel (10/2021): „Pulver siegen über Flüssige“

 

von Judith Oehlert

Fachredakteurin im Ressort Home & Life – bei Testberichte.de seit 2006.

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