Heizen Sparen (Bildquelle: aprott / istock)

Richtiges Heizen hilft sparen

Die Energiepreise haben sich entspannt, hoch sind sie aber dennoch. Es lohnt sich auch weiterhin zu sparen, denn die Heizung ist der größte Posten bei den Energiekosten.

Das Wichtigste

  • 20 Grad in bewohnten Räumen reichen vollkommen aus. Jedes Grad weniger spart bis zu 6 Prozent Energiekosten.
  • Nutzen Sie programmierbare oder smarte Thermostate! Sie erleichtern das genaue Regulieren Ihrer Heizkörper. Wenn Sie tagsüber im Büro sind, kann eine Absenkung um wenige Grad bis zu 10 Prozent Ersparnis bringen.
  • Entlüften Sie Ihre Heizkörper! Nur mit einem intakten Heizwasserkreislauf werden die Heizkörper gleichmäßig warm. Wenn Luft im System ist, geht das nicht und Sie verbrauchen mehr Energie.

Welche Raumtemperatur spart Geld?

Die Wohlfühltemperatur ist bei jedem anders, der eine friert bei 22 Grad noch und dem anderen kann es nicht kühl genug sein. Es gibt jedoch Richtwerte für ein sparsames und effizientes Heizen.

RaumTemperaturempfehlung
Wohnräume20 °C
Küche18 °C
Schlafzimmer16 bis 18 °C
Bad20 bis 22 °C
Räume bei längerer Abwesenheit15 bis 16 °C

Natürlich sind das nur Empfehlungen und Sie können die Raumtemperatur auch kühler oder wärmer wählen, so wie es für Sie am angenehmsten ist. Allerdings sollte die Zimmertemperatur in benutzten Räumen nie unter 15 Grad sinken, denn ansonsten kann sich im ungünstigen Fall Schimmel bilden, da Feuchtigkeit aus der Luft an den Fenstern oder der kalten Außenwand kondensiert. Warme Raumluft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte.

Jedes Grad weniger in der Raumtemperatur kann bis zu 6 Prozent Energiekosten einsparen.

Was bedeuten die Zahlen und Symbole auf dem Thermostat?

Die Heizkörperthermostate haben in der Regel eine Zahlenskala von 1 bis 5 und teils auch Symbole. Jede Heizstufe entspricht einer Gradzahl. Mit der Zahlenskala können Sie demnach die gewünschte Raumtemperatur einstellen, die Sie im Zimmer erreichen wollen. Der Heizkörper heizt dann so lange, bis die gewünschte Temperatur erreicht ist. Die Teilstriche zwischen den Stufen entsprechen jeweils einem Grad mehr.

 

Bewegte Bilder sagen mehr als Worte? Das folgende Video erklärt sehr anschaulich, wie ein Thermostat funktioniert und wie Sie es richtig einstellen.

Wenn Ihre Heizkörper ungleichmäßig oder gar nicht warm werden bzw. anfangen zu gluckern, dann ist es Zeit, sie zu entlüften. Danach werden sie wieder gleichmäßig warm.

Irrglaube:

Wenn Sie den Heizkörper auf Stufe 5 einstellen, wird es im Raum schneller warm. Nein!

Es dauert länger, bis die gewählte Temperatur (Stufe 5 = 28 Grad) im Raum erreicht ist. Sie vergeuden dadurch nur Energie und schrauben Ihre Heizkosten in die Höhe.

Sind programmierbare und smarte Thermostate sinnvoll?

Wenn Sie nicht durch jeden Raum laufen möchten, um bei Abwesenheit und Ankunft sowie Nachtruhe die entsprechende Temperatur einzustellen, haben programmierbare Thermostate in jedem Fall Sinn. Noch bequemer geht es mit den smarten Thermostaten, die Sie auch von unterwegs per Smartphone steuern können, sodass Sie es beim Eintreffen in der Wohnung angenehm warm haben.

Die gezielte Steuerung der Raumtemperatur zu bestimmten Zeiten kann immerhin bis zu 10 Prozent Ersparnis ausmachen. Der Austausch von Thermostatköpfen ist nicht schwierig und recht schnell erledigt. Allerdings ist der Spareffekt auch abhängig vom Grad der Dämmung des Gebäudes und der Außenwitterung.

Smarte Thermostate

Stoßlüften spart Geld und ist gut für die Gesundheit

Denn frische Luft, auch im Winter, kann Feuchtigkeit besser aufnehmen und sich schneller erwärmen. Dadurch verhindern Sie Schimmelbildung. Mit Atmen, Kochen, Duschen, Wäschetrocknen und vielen Zimmerpflanzen werden mehrere Liter Feuchtigkeit pro Tag in die Raumluft abgegeben. Stoßlüften hilft! Lüften Sie 2- bis 4-mal für 5 bis 10 Minuten (bei Minusgraden reichen 3 bis 6 Minuten), das verbessert die Luftqualität und tauscht die feuchte Luft aus.

Kippen Sie die Fenster tagsüber nur an, dann heizt die Heizung ständig nach, ohne dass es wärmer wird. Zudem wird die feuchte, verbrauchte Luft nicht effektiv ausgetauscht.

Drehen Sie beim Stoßlüften die Heizung aus und danach wieder an. Ansonsten verpufft der Spareffekt.

Heizlüfter und Elektroheizungen – eine Alternative?

Elektroheizungen, Heizlüfter und Radiatoren sind keine gute Alternative zum dauerhaften Heizen. Sie dienen eher als Notfallplan, wenn die Zentralheizung oder der Heizkessel defekt sind; also zur Überbrückung für den kurzzeitigen Betrieb. Wenn Sie mit (Öko-)Strom heizen, nutzen Sie die teuerste Energiequelle, die uns zur Verfügung steht.

Alle Spartipps auf einen Blick

1. Kontrollieren Sie die Raumtemperatur! Jedes Grad weniger spart bis zu 6 Prozent Energiekosten.

2. Nachts helfen Rollos sowie Vorhänge, dass die Raumtemperatur nicht zu stark absinkt. (Verringert Wärmeverluste um bis zu 20 Prozent.)

3. Bei Abwesenheit und Nachtruhe kann eine Absenkung um wenige Grad bis zu 10 Prozent Ersparnis bringen.

4. Thermostate und Heizkörper müssen frei von Vorhängen und Möbeln sein, damit sie richtig arbeiten.

5. Entlüften Sie Ihre Heizkörper. Die Schlüssel gibt es in jedem Baumarkt für ca. 2 Euro.

6. Isolierfolie hinter den Heizkörpern verhindert das Entweichen von Wärme über die Außenwand.

7. Stoßlüften Sie regelmäßig!

8. Heizen Sie keinen Raum durch einen anderen, indem Sie die Türen offen lassen. Das funktioniert nicht und kostet mehr Energie.

9. Dichten Sie Fenster und Türen durch geeignete Dichtungen oder Zugluftstopper ab.

10. Hausbesitzer:innen können durch einen hydraulischen Abgleich die Heizanlage effizienter einstellen lassen.

11. Wärmer anziehen hilft ebenfalls. Die Stricksocken von Oma, ein Tuch um den Hals und ein Pullover machen viel aus. So müssen Sie die Heizung nicht unbedingt höher als 20 Grad stellen.

von Claudia Gottschalk

Fachredakteurin im Ressort Home & Life – bei Testberichte.de seit 2006.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wann beginnt die Heizperiode?

Generell müssen Vermieter:innen sicherstellen, dass die Heizungen ab dem 01. Oktober bis zum 30. April laufen. Je nach Region und Wetterlage verschieben sich die Zeiten, in denen geheizt werden muss. Passen Sie sich an und überlegen Sie, ab wann es sinnvoll ist, die Heizkörper einzuschalten. Wenn die Außentemperaturen auf 10 bis 14 Grad fallen, wird es Zeit zu heizen. Das kommt aber auch auf das Gebäude an. Altbauten sind schlechter isoliert als zum Beispiel Passiv- oder Niedrigenergiehäuser.

Soll ich die Heizung nachts ausschalten?

Je nach Gebäudeisolierung und Witterung kann es sinnvoll sein, die Heizung nachts um einige Grad herunterzuregulieren. Bei einem sehr gut isolierten Gebäude wird die Temperatur lange gehalten, sodass eine Absenkung wenig Einsparpotential bietet. Bei schlecht gedämmten Gebäuden und einer Heizanlage mit hoher Vorlauftemperatur kann eine Absenkung der Temperatur um 3 bis 4 Grad während der Nachtruhe Sinn haben. Heizungsanlagen haben in der Regel eine Nachtabsenkung, die entsprechend eingestellt wird. In Mietwohnungen können Sie Ihre Heizkörper über den Thermostat regulieren.

Passen alle Thermostate an meinen Heizkörper?

Es gibt viele verschiedene Modelle und bei alten Ventilen passen neuere Thermostate höchstwahrscheinlich nicht. Aber es gibt Adapter, die das ermöglichen. Schauen Sie vor dem Wechsel genau nach, von welchem Hersteller Ihr altes Ventil ist oder machen Sie ein Foto, so kann man Ihnen im Bau- oder Fachmarkt schnell helfen. Allerdings sollten Sie Ihre Heizkörper nur bei ausgeschalteter Heizung ohne Thermostat lassen, ansonsten verbrauchen Sie sehr viel Energie und damit Geld.

Wo kann ich noch sparen?

Es gibt im Haushalt viele Möglichkeiten, Energie und somit Geld einzusparen. Die regionalen Verbraucherzentralen können Ihnen helfen und Sie beraten. Es gibt die Möglichkeit eines Basis-Checks vor Ort durch eine:n Energieberater:in. Bei einigen können Sie sich auch kostenlos ein Strommessgerät ausleihen, mit dem Sie zu Hause Stromfresser aufdecken. Es hilft schon viel, abschaltbare Steckdosenleisten zu nutzen und den Standby-Betrieb der Geräte zu vermeiden. Bei Großgeräten lohnt eventuell der Austausch durch stromsparende Modelle.

Wie entlüfte ich meine Heizkörper?

Damit eine Heizungsanlage effizient arbeiten kann, sollte sich das Heizwasser gut verteilen können. Ist Luft im System, geht das nicht mehr und die Heizkörper werden nur unregelmäßig oder gar nicht warm. Das Entlüften ist einfach und dauert nur wenige Minuten. In dieser Anleitung erfahren Sie nicht nur, wie das Entlüften geht, sondern auch, wie Sie einen Standardheizkörper reinigen. Das sorgt nicht nur für warme Heizungen, sondern spart auch noch Energie. Wenn Ihre Heizungen gluckern oder nicht warm werden, Sie sich aber nicht selbst an das Entlüften trauen, fragen Sie bei Vermieter:in oder Hausmeister:in nach.

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