Holz ölen: Der richtige Frischekick für Gartenmöbel & Terrasse

Der Frühling ist da … es wird wärmer - die beste Zeit, um den Balkon oder den Garten in Ordnung zu bringen. Gartenmöbel, Terrasse oder Holzfliesen müssen gereinigt und gepflegt werden. Die Pflege von Holz ist etwas arbeitsintensiver als die von Kunststoffen und Pflastersteinen.

Alles Wichtige auf einen Blick

  • Zum Reinigen reichen Abfegen sowie Seifenlauge und Wurzelbürste (bei stärkeren Verschmutzungen)
  • Wenn Hochdruckreiniger, dann nur bei Hartholz ausprobieren!
  • Zur Pflege gibt es spezielle Gartenmöbel- oder Terrassenöle
  • Pigmentierte Öle & Lasuren haben einen effektiven UV-Schutz, der bei farblosen Varianten nicht vorhanden ist
  • Für beste Endergebnisse immer den Altanstrich komplett entfernen

Inhaltsverzeichnis

Gartenmöbel-Pflege: Weg mit dem Grauschleier!

Holzstühle vorher und nachher Die Arbeit lohnt sich! Sie werden einen deutlichen Vorher-Nachher-Effekt sehen. (Bildquelle: amazon.de)

Balkon- & Gartenmöbel aus Hartholz (z. B. Akazie, Robinie, Teak, Eukalyptus) vergrauen mit der Zeit. Das ist ein natürlicher Verwitterungsprozess, der eine graue Patina erzeugt. Viele wollen den Look.

Wenn Sie den warmen, honigfarbenen bis braunroten Farbton (Neuzustand) erhalten möchten, müssen Sie Ihre Gartenmöbel wenigstens einmal, besser zweimal jährlich einölen.

Farbig lackieren oder lasieren ist ebenso möglich, wird aber eher bei Gegenständen aus Weichholz (z. B. Kiefer, Douglasie, Lärche) gemacht.

Hartholz ist im Gegensatz zu Weichholz von Natur aus resistent gegen Schädlinge sowie Fäulnis und benötigt daher keine schützende Lackschicht.

Die besten Holzöle

Hinweis: Nur pigmentierte Öle, Lacke und Lasuren verfügen über einen guten UV-Schutz. Farblose Varianten hingegen sind UV-durchlässig. Daher gibt es Holzpflegeprodukte nicht nur farblos, sondern auch in vielen Farbtönen.

Je pigmentierter, desto höher der UV-Schutz. Warum ist UV-Schutz wichtig? Weil durch die UV-Strahlung Holz schneller altert, vergraut und spröde wird.

In 3 Schritten Holzmöbel auffrischen

1. Schritt: Reinigen mit Bürste und Seife

Befreien Sie die Möbel von grobem Schmutz mit einem Handfeger oder Werkstattsauger. Ziehen Sie gegebenenfalls lockere Schrauben nach. Danach kommen Wurzelbürste, Kernseife und lauwarmes Wasser zum Einsatz. Am besten lösen Sie kleingeraspelte Kernseife vorher in Wasser auf. Schrubben Sie die Holzoberfläche mit der Seifenlauge gründlich ab. Mit klarem Wasser nachspülen.

Chemische Alternative: Entgrauer nach Anleitung auftragen (Handschuhe und Schutzbrille tragen!), einwirken lassen und mit Bürste bearbeiten sowie gründlich abspülen.

Tipp: Sie können auch zu Pflegesets greifen. Verschiedene Hersteller wie Osmo, Clou und PNZ haben alles Nötige wie Pflegeöl und Holzreiniger zusammengepackt; auch Schleifpads, Pinsel und Bürste sind meist darin enthalten. Damit können Sie sofort starten.

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2. Schritt: Schleifen für eine glatte Oberfläche

Die Möbel müssen gut durchtrocknen (am besten 1-2 Tage, abhängig vom Wetter). Durch das Wässern kann das Holz rau werden. Schleifen Sie gegebenenfalls die Oberflächen per Hand mit Schleifpad, Schleifpapier oder mit einer Schleifmaschine (120er Körnung oder feiner) in Faserrichtung ab. Prüfen Sie mit den Fingern, ob Ihnen die Oberfläche glatt genug ist. Entfernen Sie den Staub gründlich.

3. Schritt: Einölen für Schutz & Farbfrische

Tragen Sie das Holzöl – auch Gartenmöbelöl genannt – mit einem Pinsel oder Baumwolltuch gleichmäßig dünn in Maserrichtung auf. Nach 15-20 Minuten sollten Sie überschüssiges Öl mit einem sauberen, fusselfreien Baumwolltuch (z. B. altes T-Shirt) abnehmen.

Haben Sie zu viel Öl verwendet und es nicht abgewischt, dann bildet sich eine klebrige Schicht, die Sie dann nur mühselig entfernen können. Hier heißt es: Weniger ist Mehr!

Durch das Ölen werden die Holzfarbe und die Maserung wieder angefeuert und erstrahlen in neuem Glanz. Das Holz ist nun wasser- und schmutzabweisend.

Abperleffekt Abperleffekt auf geöltem Holz. Das Holz ist geschützt. (Bildquelle: amazon.de)

Wenn Wasser nicht mehr abperlt, sollten Sie den Oberflächenschutz erneuern.

Verwendete Pinsel können Sie je nach Basis mit warmem Wasser und Spülmittel oder Terpetin reinigen. Ölgetränkte Lappen sollten Sie nach Abschluss der Arbeiten vollständig in Wasser tauchen und dann an der frischen Luft auf einem feuerfesten Untergrund gut trocknen lassen.

 

Getränkte Lappen können sich selbst entzünden. Erst nach dem Durchtrocknen können Sie entsorgt werden. Weitere Tipps & Hintergründe zur Selbstentzündung finden Sie bei der Beratungsstelle für Brandverhütung (BFB).

Terrassen & Holzfliesen richtig reinigen & pflegen

Terrassenreiniger Mit einer elektrischen Putzhilfe geht das Schrubben der Terrasse einfacher. Hier der Kärcher PCL 4 (Bildquelle: kaercher.com)

Bei Holzterrassen und -fliesen gilt das gleiche Prozedere wie bei den Gartenmöbeln. Sie werden grob abgebürstet und mit Seifenlauge sauber geschrubbt. Alternativ gibt es auch flüssige Terrassenreiniger - das Schrubben bleibt Ihnen je nach Verschmutzungsgrad jedoch nicht erspart.

Für festsitzende Verschmutzungen können Sie elektrische oder akkubetriebene Terrassenbürsten als Putzhilfe heranziehen. Nach dem Durchtrocknen wird die Terrasse mit einfachem Holzöl, meist Terrassenöl genannt, eingestrichen. Überschuss mit einem Lappen aufnehmen.

Rezept für kostengünstiges, umweltfreundliches Reinigungsmittel

Es muss nicht immer das gekaufte Reinigungsmittel sein. Es geht auch mit einfachen Hilfsmitteln, die wenig kosten und fast jeder zu Hause hat. Sie brauchen 100 - 150 g Waschsoda, 5 l Wasser und 2-3 EL Speisestärke. Das Ganze wird kurz aufgekocht. Damit bekommen Sie Moos und Algen ganz sicher von Tontöpfen und Terrasse. Wie Sie die Mischung herstellen, können Sie vom NDR-Gärtner erfahren.

Gibt es für Holzfliesen spezielle Pflegeöle?

Nein! Zumindest habe ich bisher keines gesehen oder darüber gelesen. Die Pflegeöle heißen zwar „Akazien“-, „Teak“- oder „Kiefern“-Öl, aber das bezeichnet in aller Regel nur die Farbe, da es die Öle neben farblos auch pigmentiert gibt. Meist steht auf dem Produkt, ob es für alle oder bestimmte Hölzer geeignet ist.

 

Holzfliesen aus z. B. Akazie können Sie mit Terrassen- und Möbelöl für Hartholz pflegen. Bei den Ölen gibt es dann noch die Unterscheidung zwischen wasserbasierten und lösemittelhaltigen Produkten.

 

Die lösemittelhaltigen Holzöle ziehen allerdings tiefer in das Holz ein, sind dünnflüssiger und etwas leichter aufzutragen. Wenn Sie mehr zu Holzölen wissen möchten, dann lesen Sie auch unseren Ratgeber dazu.

Steinterrassen und Gehwege können Sie ebenfalls mechanisch mit Seifenlauge reinigen. Hochdruckreiniger mit Flächenreiniger-Aufsatz erleichtern Ihnen die Arbeit und schützen Sie vor hochspritzendem Schmutzwasser und kleinen Steinchen.

Aber nicht jeder Steinbelag ist für eine Hochdruckreinigung geeignet. Erkundigen Sie sich vorher, ob Ihr Belag die Behandlung verträgt, oder probieren Sie es an einer kleinen Stelle aus. Für hartnäckigen Bewuchs gibt es spezielle Algen- und Moosentferner. Wenn Sie der Umwelt etwas Gutes tun wollen, verzichten Sie aber auf Chemie.

Holz sollten Sie nicht mit einem Hochdruckreiniger behandeln, da die Holzfasern durch den Druck beschädigt werden. Das gilt vor allem für Weichholz. Hartholz ist stabiler, da können Sie das Kärchern mit niedriger Druckstufe ausprobieren. Wenn Sie Ihr Holz lieben, schrubben Sie es ohne Hochdruck. Ohne Fleiß kein Preis!

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Was ist bei Zäunen & Gartenhäuschen zu beachten?

Gartenlaube Gartenlauben sollten Sie mit Holzlasuren oder -lacken vor Verwitterung schützen.

Zäune, Gartenhäuser oder auch selbst gebaute Hochbeete bestehen in der Regel aus Weichholz wie z. B. Kiefer. Da Kiefer keinen natürlichen Schutz vor Schädlingen oder Umwelteinflüssen aufweist, müssen Rohholz-Konstruktionen im Außenbereich durch entsprechende Anstriche geschützt werden. Dazu gehören eine Grundierung - bei Kiefer mit Bläueschutz - sowie Holz-Lasuren oder Buntlacke. So erhält das Holz eine feste Oberflächenversiegelung, damit weder Feuchtigkeit noch UV-Licht Schaden anrichten.

Ob es Zeit ist, die Holzoberflächen zu überarbeiten, erkennen Sie an aufgerissenen und blätternden Lackschichten oder an morschen Stellen. Kaputtes Holz sollten Sie allerdings austauschen, da hilft auch kein schützender Neuanstrich mehr.

1. Schritt: Reinigung der Oberflächen

Entfernen Sie grobe Verschmutzungen sowie alte, lose Anstriche. Das geht im ersten Schritt grob mit Abbürsten. Festsitzende Altanstriche können bleiben, dann reicht einfaches Anschleifen der gesamten Fläche.

Für ein schöneres Ergebnis empfiehlt sich aber das komplette Abschleifen der alten Schichten. So kann sich später nichts durchzeichnen - und Sie haben ein gleichmäßiges Farbergebnis. Wenn Sie lasieren wollen, muss der alte Anstrich ebenfalls bis aufs Holz runter.

Holz-Lasuren versiegeln das Holz, lassen aber die Holzmaserung durchscheinen. Eine Lasur ergibt auf einem alten, deckenden Lackanstrich demnach keinen Sinn. Es sei denn, Sie konnten das Holz komplett vom Altanstrich befreien.


Lacke bilden im Gegensatz zu Lasuren einen festeren und vor allem deckenden Oberflächenschutz. Das Holz ist nicht mehr sichtbar. Dafür haben Sie eine große Auswahl an Farbtönen.

Die besten Holz-Lasuren

2. Schritt: An- bzw. Abschleifen

Für einen gründlichen Schliff sorgen Exzenter- oder Schwingschleifer. Diese haben eine hohe Abtragsleistung und eignen sich gut für große Flächen. Wenn Sie kleinere Flächen mit vielen Ecken schleifen wollen, können Sie auch einen Multischleifer nutzen oder per Hand arbeiten.

Beim Schleifen sollten Sie im Freien oder mit einer guten Staubabsaugung und Mundschutz arbeiten. Die feinen Schleifstäube können, je nach Holzart, gesundheitsschädlich sein, zumal darin auch alte Lackreste enthalten sind. Beim Schleifen sollten Sie mit einer groben Körnung beginnen und sich dann schrittweise zu einer feineren Körnung vorarbeiten. Allgemeines zur richtigen Schleiftechnik finden Sie hier.

3. Schritt: Lackieren oder Lasieren

Vor dem Anstrich müssen Sie die Oberflächen vom Staub befreien. Dann tragen Sie Lack oder Lasur in Maserrichtung mit einem geeigneten Pinsel auf. Wenn möglich, sollten Sie in einem System bleiben. Das heißt: lösemittelbasierter Neuanstrich auf altem Lack mit Lösemittel, wasserbasierter Neuanstrich auf altem Wasserlack. Ansonsten könnte das Endergebnis darunter leiden, weil sich die Lackarten untereinander nicht vertragen.

Verwenden Sie wasserlösliche Lacke und Lasuren. Sie sind umweltfreundlicher und der Pinsel lässt sich mit Wasser auswaschen.

2-in-1-Lacke sind Grundierung und Lack in einem und Sie sparen sich einen Arbeitsschritt. Durch eine Grundierung verhindern Sie, dass sich Gerbstoffe des Holzes durch den Lack drücken und unschöne Flecken hinterlassen. Zudem sieht der Deckanstrich ebenmäßiger aus und hält besser.

Die besten Lacke

Aktuelle Tests:

ÖKO-TEST (4/2023): „Der Frühling kann kommen“ (19 Holz-Lasuren)

Heimwerker Praxis (3/2021): „Schick, Schützend, Umweltschonend“ (5 Holz-Lasuren)

ÖKO-TEST (2/2020): „Schutzschicht“ (20 Holz-Lasuren)

ÖKO-TEST (4/2018):Glanz und Elend“ (18 Holzöle)

von Claudia Gottschalk

Fachredakteurin im Ressort Home & Life – bei Testberichte.de seit 2006.

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